Niedersachsens Kliniken beklagen erheblichen Investitionsstau

Hannover – Niedersachsens Krankenhäuser haben die rot-grüne Landesregierung aufgerufen, mehr Geld in Erhalt und Modernisierung der Kliniken zu stecken. Der Investitionsstau betrage 3,1 Milliarden Euro, kritisierte die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG).
„Der Finanzierungsbedarf ist enorm“, sagte der NKG-Vorsitzende Rainer Rempe. Das Land solle daher Haushaltsüberschüsse über die bisherigen Maßnahmen hinaus für die Krankenhäuser einsetzen. „Im Zuge der Krankenhausreform wird sich das Land zudem an den Kosten für die Transformation der Kliniklandschaft beteiligen müssen.“ Nur so könne der von der Politik gewollte Strukturwandel gelingen.
Entstanden ist der Investitionsstau laut NKG dadurch, dass das Land über Jahre nur die Hälfte des jährlichen Bedarfs gedeckt habe. Die 2022 gewählte Landesregierung reagierte darauf 2023 mit einem Sondervermögen. Doch auch damit ist die Investitionsquote nach Ansicht der Kliniken noch zu gering.
Erforderlich wären demnach 760 Millionen Euro jährlich. Tatsächlich liege die Förderung des Landes beim Krankenhausbau dagegen bei 305 Millionen Euro jährlich plus 160 Millionen Euro, die etwa für Geräte und Mieten gedacht sind.
„In vielen deutschen Krankenhäusern ist die Infrastruktur in die Jahre gekommen. Hier muss dringend modernisiert werden, damit die Bevölkerung weiterhin auf eine Versorgung in hoher Qualität zählen kann und die Mitarbeitenden ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld vorfinden“, sagte NKG-Verbandsdirektor Helge Engelke.
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