Politik

Noch keine Einigung über Partikeltherapie in Marburg

  • Freitag, 5. Juli 2013

Wiesbaden – Ob die neuartige Partikeltherapie gegen Krebs in Marburg je in Betrieb gehen wird, steht weiter in den Sternen. Zwar sagte Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) am Freitag in Wiesbaden, alle Beteiligten verhandelten mit Hochdruck, damit ab 1. Januar 2014 Patienten behandelt werden können. Sie nannte aber keinen Termin für einen Vertragsabschluss.

Dabei herrscht Zeitdruck: Mögliche Änderungen an den Strahlenschutz-Genehmigungen für die Anlage könnten nach Angaben des Umweltministeriums drei bis vier Monate dauern. Bei einer Sondersitzung des Landtags-Wissenschaftsausschusses warf die Opposition der Ministerin Untätigkeit vor.

Als die Rhön Klinikum AG dem Land Hessen 2006 die Unikliniken Gießen und Marburg abkaufte, verpflichtet sie sich, die Partikeltherapie bis Ende 2012 einzurichten. Entwickelt und gebaut wurde die Anlage von Siemens.

Der Technikkonzern beschloss 2011 den Ausstieg aus dem Projekt und kaufte die Anlage von Rhön zurück. Den Mietvertrag für das Marburger Gebäude lässt Siemens Ende September auslaufen. Diese Schritte könnten bei einem erfolgreichen Vertragsabschluss jederzeit rückgängig gemacht werden, sagte Kühne-Hörmann.

Im Januar hatte das Land Rhön eine Frist bis Ende 2013 gesetzt. Dann müsse die Partikeltherapie funktionieren. Wegen der Verzögerungen zahlt Rhön eine Vertragsstrafe von vier Millionen Euro. Das Land Hessen verzichtet vorerst darauf, Investitionsbeihilfen von 107 Millionen Euro zurückzufordern. Im Gespräch ist unter anderem, die Anlage gemeinsam mit der Uni Heidelberg zu betreiben. Am dortigen Deutschen Krebsforschungszentrum wird die Technik schon länger genutzt.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung