Norwegen leiht Schweden und Island tausende Astrazeneca-Impfdosen

Oslo – Norwegen reicht all seine vorrätigen Astrazeneca-Impfdosen an die skandinavischen Partnerländer Schweden und Island weiter, solange der Einsatz des Mittels im Land gestoppt ist. 200.000 der 216.000 auf Lager liegenden Dosen sollen an Schweden gehen, die restlichen 16.000 an Island, wie das norwegische Gesundheitsministerium heute mitteilte.
Er sei froh, dass die vorrätigen Coronaimpfstoffe von Nutzen sein werden, obwohl Norwegen den Gebrauch des Astrazeneca-Vakzins auf Eis gelegt habe, erklärte Gesundheitsminister Bent Høie. Wenn das Präparat im Land wieder eingesetzt werde, werde Norwegen die Impfdosen von den beiden Partnerländern zurückerhalten. Die Mittel sind demnach noch bis Juni und Juli haltbar.
Norwegen hatte den Einsatz des Impfstoffes des britisch-schwedischen Unternehmens am 11. März vorsorglich ausgesetzt, nachdem seltene Fälle von Blutgerinnseln nach der Impfung aufgetreten waren. Dieser Stopp wurde später verlängert.
Ein Expertenausschuss ist beauftragt, bis zum 10. Mai zu einem Schluss zu kommen, welche Folgen der Einsatz oder Nicht-Einsatz der Impfstoffe von Astrazeneca und auch von Johnson & Johnson für die Impfkampagne hat. Bislang haben in dem Fünf-Millionen-Einwohnerland knapp 1,1 Millionen Menschen ihre erste Coronaimpfung bekommen, rund 300.000 auch schon ihre zweite.
Dänemark hatte den Einsatz des Astrazeneca-Präparats als bislang einziges EU-Land dauerhaft gestoppt. Deutschlands nördlichster Nachbar stellt Schleswig-Holstein 55.000 Impfdosen davon zur Verfügung. Auch dabei handelt es sich um eine Art Darlehen.
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