Ärzteschaft

Nur zwei Prozent der Schmerzpatienten von Spezialisten betreut

  • Donnerstag, 2. Mai 2013

Düsseldorf – Nur zwei Prozent von deutschlandweit elf Millionen Patienten mit chronischen Kopf-, Gelenk-, Rücken-, Nerven- oder Narbenschmerzen werden von Ärzten betreut, die sich auf dem Gebiet der Schmerztherapie spezialisiert haben. Das berichtet die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC). Laut der Fach­gesellschaft könnten viele dieser Patienten von einer sogenannten multimodalen Schmerztherapie profitieren: Dabei kombinieren Ärzte Verfahren wie Medikamenten­therapie, Patientenschulung, Psychotherapie, Entspannungsverfahren und Schmerzbewältigungstraining bis hin zur Implantation von Elektroden.

Besonders wichtig ist laut der Chefärztin des Schmerztherapeutischen Zentrums am St. Vinzenz-Krankenhaus Düsseldorf, Susanne Stehr-Zirngibl, die Patienten in die Therapie einzubinden und zu aktivieren. Zu den aktivierenden Verfahren gehörten Kranken­gymnastik, Entspannungsmethoden, Schmerzbewältigungstraining und psychologische Anleitung.

Auf die Möglichkeit von neuromodulativen Verfahren weist Volker Tronnier, Direktor der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Lübeck, hin. Infrage kämen unter anderem Patienten, die unter ins Bein ziehenden Schmerzen nach Rückenoperationen, Morbus Sudeck oder Narbenschmerzen nach Leistenbruchoperationen litten.

„Bei bis zu 50 Prozent dieser Patienten mit neuropathischen Schmerzen haben neuromodulative Verfahren Erfolg“, so Tronnier. Bevor operative Maßnahmen wie die Implantation von Elektroden zum Einsatz kämen, sollten Ärzte aber andere Verfahren im Rahmen der multimodalen Therapie ausschöpfen.

hil

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