Vermischtes

Nutzung der elektronischen Patientenakte nimmt zu

  • Donnerstag, 30. Oktober 2025
/picture alliance, Jörg Carstensen
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Berlin – Im Oktober hat die Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) durch Praxen, Apotheken und Krankenhäuser weiter zugenommen. Wie Zahlen der Gematik zeigen, gab es im ablaufenden Monat bislang 10,6 Millionen Dokumentenuploads.

Die Gesamtzahl seit Start der ePA liegt bei 37 Millionen – davon entfällt laut Gematik knapp mehr als die Hälfte auf medizinische Befunde und Berichte, gefolgt von elektronischen Arztbriefen.

Zudem wurden in der vergangenen Woche mehr als 17,4 Millionen Medikationslisten abgerufen. In der letzten Septemberwoche waren es noch 12,6 Millionen. Auch die Anzahl der Dokumentendownloads ist laut den Daten weiter gestiegen.

„Insgesamt gab es bislang mindestens 37 Millionen Dokumentenuploads. Im Schnitt kommen wöchentlich in etwa 2,6 Millionen hinzu. Daneben findet auch eine Vielzahl an Medikationsinformationen ihren Weg in Patientenakten. Immer mehr versorgungsrelevante Informationen sind somit für die Behandlung zugänglich“, sagte Florian Fuhrmann, Vorsitzender der Gematik-Geschäftsführung. Die Erfahrungen mit der ePA würden weiter und schneller wachsen – so werde sie Schritt für Schritt gelebte Realität.

Die meisten Gesundheitseinrichtungen in Deutschland hätten bereits ihre Abläufe angepasst oder seien dabei, die ePA im Versorgungsalltag zu integrieren, so die Gematik. Dies zeige auch die Entwicklung der teilnehmenden Einrichtungen: Seit Start der ePA für alle hätten 130.000 von 160.000 (Zahn-)Arztpraxen, psychotherapeutischen Praxen, Apotheken und Krankenhäuser auf Patientenakten zugegriffen. Das entspreche 81 Prozent der Einrichtungen in Deutschland.

Der Blick auf die detaillierten Zahlen zeigt allerdings, dass bislang weniger als 900 Krankenhäuser (das ist rund die Hälfte) die ePA nutzen. Eine repräsentative Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hatte jüngst ergeben, dass rund ein Viertel der Kliniken nicht von einer krankenhausweiten Nutzung vor dem zweiten Quartal 2026 ausgeht. Nur etwa 40 Prozent gehen demnach davon aus, die ePA noch in diesem Jahr im gesamten Krankenhaus nutzen zu können. Knapp ein Drittel erwartet dies für das erste Quartal 2026.

Die Nutzung der ePA wurde seit dem Frühjahr zunächst auf freiwilliger Basis ausgedehnt. Seit dem 1. Oktober sind Gesundheitseinrichtungen, auch Kliniken, verpflichtet, eine Vielzahl von Daten in die digitale Akte einzustellen – es sei denn, die Patientinnen und Patienten widersprechen.

Betriebsprobleme in der „Gesamtinfrastruktur“ der ePA seien bisher selten gewesen, erläuterte die Gematik auf Anfrage. Störungen in der geschützten Datenautobahn des Gesundheitswesens (Telematikinfrastruktur) entstünden oft durch Beeinträchtigungen einzelner Komponenten oder Dienste, die von unterschiedlichen Herstellern betrieben werden. In der Regel könnten Störungen durch die Dienstleister oder Hersteller meist zügig behoben werden.

aha/dpa

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