Obama ruft zu versöhnlichen Tönen in Abtreibungsdebatte auf
South Bend – US-Präsident Barack Obama hat dazu aufgerufen, in der seit Jahren erbittert geführten Abtreibungsdebatte versöhnlichere Töne anzuschlagen. Zwar seien die Differenzen beider Lage in vielen Punkten „nicht zu überbrücken“, sagte Obama am Sonntag in einer Rede vor dem Abschlussjahrgang der katholischen University of Notre Dame in South Bend. Doch müsse es einen Weg geben, „an unseren Prinzipien festzuhalten, ohne diejenigen zu dämonisieren, die auf der anderen Seite ebenso feste Überzeugungen haben“.
„Wenn wir uns denjenigen öffnen, die nicht so denken wie wir oder nicht dasselbe glauben wie wir – dann können wir vielleicht entdecken, dass Gemeinsamkeiten möglich sind“, sagte Obama weiter. Seine Rede wurde zu Beginn mehrmals kurz von abtreibungsfeindlichen Parolen unterbrochen. Vier Männer wurden unter den Buh-Rufen der Zuhörer von der Polizei abgeführt.
Obamas Auftritt in der renommierten katholischen Universität und die Verleihung der Ehrendoktorwürde an ihn hatten im Vorfeld für heftige Kontroversen gesorgt, weil er für das Recht auf Schwangerschaftsabbruch eintritt.
Vor dem Campus hatten sich am Sonntag zahlreiche Abtreibungsgegner zu Protesten eingefunden, mindestens 19 von ihnen wurden nach Angaben örtlicher Medien von der Polizei festgenommen. Von seinen tausenden Zuhörern in der Universität wurde Obama dagegen mit stehenden Ovationen begrüßt.
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