Gesundheit

Öffentliche Krankenakte Gabrielle Giffords

  • Dienstag, 11. Januar 2011

Das Schicksal der US-Abgeordneten Gabrielle Giffords, die am Samstag Opfer eines Attentats wurde, beschäftigt nicht nur die US-Amerikaner. Dort sind die Medien vielleicht noch stärker als hierzulande an allen Aspekten interessiert, zu denen auch die Krankengeschichte gehört. Das enorme Medieninteresse hat das University Medical Center, wo die Patientin behandelt wird, bewogen, Teile der Krankengeschichte auf der Homepage zu veröffentlichen und ständig zu aktualisieren. 

Dabei wird selbstverständlich die eigene Expertise herausgestrichen. Ein bisschen Eigenwerbung kann auch in dieser Situation nicht schaden. Die Leser erfahren, dass die Politikerin nur 38 Minuten nach dem Attentat auf dem Op-Tisch lag. Dem Notfallteam war es zuvor gelungen die Atmung zu stabilisieren.

Aufgrund einer traumatischen Hirnschwellung musste das Team um den Neurochirurgen Michael Lemole zur Druckentlastung einen Teil der Schädelkalotte entfernen. Die Patientin ist weiterhin ansprechbar, ein CT ließ am Montag vermuten, dass sich das Hirnödem zumindest nicht verschlimmert hat. 

Neurochirurgen sind derzeit gefragte Gesprächspartner in den Medien. Eine Twitter-Trouvaille ist die Bemerkung eines Kollegen, der den hohen Ausbildungsstand seines Berufsstandes herausstrich und meinte, mit der Behandlung von Kopfschussverletzungen habe man eben große Erfahrungen. Und dies nicht nur, weil viele Chirurgen in der Armee, zuletzt im Irak und Afghanistan, tätig waren.

Auch Downtown Tucson liefere regelmäßig neue Patienten, auch wenn diese nicht immer so prominent sind, wie Gabrielle Giffords. Homizid gehört in der Altersgruppe der Politikerin übrigens zu den häufigsten Todesursachen in den USA. Strengere Waffengesetze sind in den Südstaaten aber auch für Demokraten ein Tabu.

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