ÖGD spricht sich für Verschärfung der Coronamaßnahmen vor Weihnachten aus

Berlin – Mitarbeiter der Gesundheitsämter beteiligen sich mit Hochdruck daran, ein flächendeckendes Netz von Impfzentren gegen das Coronavirus aufzubauen. Darauf hat der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) hingewiesen.
Gleichzeitig warnte der Verband jedoch davor, angesichts der angekündigten zeitnahen Zulassung eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2 den Kampf gegen die steigenden Infektionszahlen zu vernachlässigen.
„Die Impfungen sind sehr wichtig. Wir setzen große Hoffnungen darauf. Gleichwohl werden sie die Coronapandemie nicht in wenigen Wochen beenden können“, sagte BVÖGD-Vorsitzende Ute Teichert. Bis die Impfungen im Frühjahr eine spürbare Entlastung brächten, müsse man mit der Pandemie weiter leben. „Dafür ist wichtig: Die Infektionszahlen müssen sinken“ so Teichert.
Große Sorge bereitet dem Verband, dass die Zahlen aktuell nicht nur auf hohem Niveau stagnieren, sondern langsam sogar wieder steigen könnten. Ein Hinweis darauf sei beispielsweise, dass inzwischen sehr viele Coronatests positiv ausfallen. In der vergangenen Woche erreichten die positiven Ergebnisse sämtlicher PCR-Tests mit 10,4 Prozent einen neuen Höchststand.
Darüber hinaus wies Teichert daraufhin, dass durch den Aufbau von Impfzentren die Arbeit in den vielerorts unterbesetzten Gesundheitsämtern weiter verdichtet werde. „Die Mitarbeiter in den Gesundheitsämtern können derzeit die Kontaktnachverfolgung nicht mehr gewährleisten“, erklärte die BVÖGD-Chefin.
Sie forderte daher, die Coronamaßnahmen noch vor Weihnachten zu verschärfen. „Eine Möglichkeit dazu wäre, die Schulferien zu verlängern und die Lockerungen über Weihnachten zu verkürzen“, so Teichert.
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