Ausland

Österreich: Kurz schließt Lockdown für alle Bürger aus

  • Dienstag, 7. September 2021
Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich bei der heutigen Pressekonferenz. /picture alliance, APA, Georg Hochmuth
Sebastian Kurz (ÖVP), Bundeskanzler von Österreich /picture alliance, APA, Georg Hochmuth

Wien – Österreich hat die höchste Zahl an Coronatodesfälle seit Ende Juni verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden seien acht Menschen an den Folgen der Viruserkrankung gestorben, teilte die Regierung gestern laut einem Bericht der Nachrichtenagentur APA mit.

Außerdem gebe es eine starke Zunahme der COVID-19-Patienten auf Intensivstationen. Es seien derzeit 170 Schwerkranke, die dort behandelt würden. Dies sei ein Anstieg um 120 Prozent innerhalb von zwei Wochen.

Innen- und Gesundheitsministerium in Wien meldeten den Angaben zufolge zudem mehr als 1.400 Neu­in­fek­tionen innerhalb von 24 Stunden – das ist der höchste Montagswert seit Ende April. In der Alpen­republik sind seit Pandemiebeginn mehr als 10.800 Menschen an den Folgen der Infektion gestorben.

Unterdessen schloss Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im ORF-Sommergespräch Lockdowns für alle Bürger nach bisherigem Muster aus. „Es wird sicherlich keine Lockdowns mehr geben für geimpfte Menschen“, so Kurz.

Im Fall der Überlastung des Gesundheitssystems werde nur für Ungeimpfte der Zugang zum Beispiel zur Nachtgastronomie und Großveranstaltungen gesperrt. In der Frage der nachlassenden Impfbereitschaft zeigte sich der Kanzler eher gelassen. „Wir werden es nicht schaffen, alle Ängste zu nehmen.“ Es sei klar, dass sich jeder Ungeimpfte früher oder später mit dem Coronavirus anstecken werde.

Die sich abzeichnende vierte Welle werde bei weitem nicht die letzte sein, so Kurz. „Das Virus wird es in zehn Jahren noch geben.“ Es sei generell schwierig, den weiteren Verlauf der Pandemie vorherzusagen.

„Was mich aus dem Gleichgewicht bringen würde, wäre, wenn es eine Variante gäbe, die von der Impfung nicht abgedeckt ist. Oder wenn wir erleben würden, dass es massenhaft Impfdurchbrüche gäbe.“

afp

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