Ausland

Österreich lässt Coronaimpfungen mit Astrazeneca-Vakzin auslaufen

  • Mittwoch, 19. Mai 2021
/picture alliance, Matthias Bein
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Wien – Österreich stellt die Coronaimpfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca ein. Bis Anfang Juni würden voraussichtlich noch erste Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs verabreicht, danach liefen diese Impfungen aus, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein gestern Abend im Privatsender Puls 24.

Er begründete die Entscheidung mit Lieferverzögerungen sowie mit „schlechter Presse“ und in der Bevöl­kerung verbreiteten Vorbehalten gegen das Vakzin des britisch-schwedischen Herstellers.

Mückstein, der selbst Arzt ist, versicherte, dass es sich bei dem Mittel um einen sicheren Impfstoff mit einem hohen Schutz gegen Coronainfektionen handele. Diejenigen, die bereits eine erste Dosis Astra­zeneca erhalten hätten, bekämen auch eine zweite Dosis davon. Für spätere Auffrischungsimpfungen würden aber voraussichtlich andere Vakzine genutzt.

Weil im Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfungen vereinzelt seltene tödliche Thrombosen im Gehirn aufge­treten waren, haben Norwegen und das EU-Land Dänemark die Impfungen mit dem Mittel bereits einge­stellt. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA versichert allerdings, dass der Nutzen des Astrazeneca-Impfstoffs die Risiken deutlich überwiege.

In vielen EU-Ländern, darunter Deutschland, wird das Vakzin mittlerweile grundsätzlich für ältere Men­schen empfohlen, weil die Thrombosen vornehmlich bei jüngeren Geimpften aufgetreten waren.

Die EU-Kommission hat Astrazeneca verklagt, nachdem der britisch-schwedische Konzern unter Verweis auf Produktionsprobleme im ersten Quartal nur 30 Millionen statt der vereinbarten 120 Millionen Impf­dosen an die Europäische Union geliefert hatte. Auch für das zweite Quartal rechnet Brüssel mit deut­lichen Engpässen.

In Österreich hat mittlerweile etwa ein Drittel der 8,9 Millionen Einwohner eine Coronaimpfdosis erhal­ten. Für 2022 und 2023 hat die Alpenrepublik mehrere Millionen Impfdosen bestellt und setzt dabei vornehmlich auf die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.

afp

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