Österreich nimmt Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen zurück

Düsseldorf/Berlin/Wien – Österreich hat die nach dem schweren Ausbruch von SARS-CoV-2 beim Fleischkonzern Tönnies ausgesprochene generelle Reisewarnung für ganz Nordrhein-Westfalen (NRW) zurückgenommen.
Die für Tourismus zuständige österreichische Ministerin Elisabeth Köstinger sagte gestern Abend in der Sendung „Bild live – Die richtigen Fragen“: „Mit heute 00.00 Uhr wird die allgemeine Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen aufgehoben, sie wird nurmehr für den Kreis Gütersloh gelten.“ Auch für Bewohner der betroffenen Region um die Großschlachterei Tönnies gelte: Wer einen negativen Coronatest vorweise, werde „seinen Urlaub in Österreich antreten können“.
Auch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus NRW-Regierungskreisen hat Österreich die generelle Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen zurückgenommen und auf die vom Infektionsgeschehen betroffenen Kreise beschränkt. In den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes in Berlin hieß es am späten gestrigen Abend, laut Mitteilung des österreichischen Gesundheitsministeriums müssten Reisende aus Gütersloh ab heute 00.01 Uhr bei der Einreise einen negativen Coronatest vorlegen.
Der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hatte in der ORF-Sendung „Im Zentrum“ bereits angekündigt, Urlauber aus dem Kreis Gütersloh dürften künftig nur mit negativem Coronatest nach Österreich reisen. Österreich verhalte sich hier analog zu deutschen Bestimmungen. „Wir machen da eine gemeinsame Linie“, sagte Anschober. Der Test dürfe nicht älter als 48 Stunden sein.
Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) sagte, Menschen aus dieser Region müssten an Flughäfen, aber auch bei der Einreise per Auto mit Kontrollen rechnen. Die Pläne würden nicht für Reisende aus dem angrenzenden Kreis Warendorf gelten, wo sich die Zahl der Coronainfektionsfälle deutlich besser entwickelt habe, hieß es.
Beim Fleischfabrikanten Tönnies im Kreis Gütersloh hatten sich mehr als 1.500 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Die Behörden in NRW sahen am Wochenende zunächst keine Anzeichen dafür, dass sich das Virus in größerem Umfang in der Bevölkerung verbreitet hat.
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