Ausland

Olympia: Erneut mehr als 3.000 Coronainfektionen in Tokio

  • Dienstag, 3. August 2021
/dpa | Marijan Murat
/dpa | Marijan Murat

Tokio – In der Olympia-Stadt Tokio steigt die Zahl der Coronaneuinfektionen weiter an. Die Stadt regis­trierte heute binnen 24 Stunden 3.709 Neuinfektionen. Im Vergleich zum Dienstag der Vorwoche sind das 861 mehr Infektionen. Sieben Menschen starben.

In Tokio und anderen Präfekturen gilt noch bis 31. August ein Notstand, der aber nur lockere Maßnah­men vorsieht. So sollen Restaurants und Bars keinen Alkohol ausschenken und früher schließen.

Kritiker halten dies für nicht mehr ausreichend, um einen drohenden Kollaps des Gesundheitssystems zu verhin­dern. In der Regierung wird inzwischen über härtere Maßnahmen wie Ausgangssperren nachge­dacht. Einen Lockdown wie in anderen Ländern hat Japan bisher nicht verhängt.

Für Kritik sorgte eine Entscheidung der japanischen Regierung, in Gebieten mit steigenden Infektions­zahlen nur noch COVID-19-Patienten, die schwer erkrankt sind oder bei denen das Risiko einer schweren Erkrankung besteht, im Krankenhaus zu behandeln.

Gegenwärtig werden auch Patienten mit milden Symptomen im Krankenhaus behandelt. Sie sollen sich jedoch fortan grundsätzlich zu Hause erholen, sofern bei ihnen das Risiko einer schweren Erkrankung als gering eingeschätzt wird. Das Gesundheits­system vor allem in Tokio stehe unter Druck.

Die Delta-Variante des Virus sei ein „extrem starker Feind“, sagte Tokios Gouverneurin Yuriko Koike. Sie appellierte abermals an die Bürger, trotz der Sommerferien und des bevorstehenden buddhistischen Ahnenfestes Obon zu Hause zu bleiben. Die streng vom Volk abgeschirmten Olympischen Spiele sollen aber fortgesetzt werden.

Kritiker beklagen, dass die auf allen Fernsehkanälen pausenlos übertragenen Olympischen Spiele mit dazu beitragen würden, dass vor allem jüngere Japaner das Coronavirus nicht mehr so ernst nehmen.

Vor manchen Wettkampfstätten, bei denen keine Zuschauer zugelassen sind, sieht man immer wieder Japaner teils in größeren Gruppen, wie sie aus der Distanz zum Beispiel von Brücken aus einen Blick auf die Arenen zu erhaschen versuchen. Andere fotografieren Busse, in denen Athleten oder auch nur für Olympia akkreditierte Journalisten sitzen.

dpa

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