Ausland

Organisationen warnen vor Kürzungen im Kampf gegen Hunger

  • Dienstag, 17. Juni 2025
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Aaron Favila
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Aaron Favila

Berlin – Terre des Hommes (TDH) und die Welthungerhilfe haben die Bundesregierung davor gewarnt, im Kampf gegen Hunger und Armut nachzulassen.

„Trotz großer Bedarfe wurden die Mittel für humanitäre Hilfe und Bekämpfung von Armut und Hunger im vergangenen Jahr massiv gekürzt. Hinzu kommen zunehmend kritische Debatten um Sinn und Wirkung der Entwicklungszusammenarbeit“, teilten beiden Organisationen zur Vorstellung eines Jahresberichts mit.

Im Jahr 2024 habe Deutschland erstmals seit fünf Jahren die international vereinbarte Quote von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungszusammenarbeit verfehlt. Im kommenden Bundeshaushalt sollten noch weniger Gelder zur Verfügung stehen, erklärte Joshua Hofert, Vorstandssprecher von Terre des Hommes.

Er kritisierte: „Das wäre ein fataler Schritt für Millionen von Kindern und Familien, deren Überleben von medizinischer Versorgung oder von Zugang zu Nahrungsmitteln abhängt.“ Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe, forderte, Ernährungssicherung und die Entwicklung ländlicher Räume müssten stärker in den Fokus rücken. Die ärmsten Länder seien dabei in den Blick nehmen.

Er nannte Afghanistan, Burundi und Liberia, wo Hunger und Armut besonders hoch seien. „Im Koalitionsvertrag fehlt ein deutliches Bekenntnis zur Unterstützung dieser Länder. Deutschland sollte zudem die neuen Initiativen der Afrikanischen Union zur Unterstützung und Umgestaltung des Ernährungssystems aktiv unterstützen und die entscheidende Rolle von lokalen Nichtregierungsorganisationen durch einen verlässlichen Zugang zu Finanzierung zu festigen“, so Mogge.

Beide Hilfsorganisationen stellten ihren Bericht „Kompass 2025 – Zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik“ vor. Er soll die deutsche Entwicklungspolitik einer kritischen Analyse unterziehen und dabei Anforderungen der 2015 beschlossenen UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung an die deutsche Politik berücksichtigen.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung