Orthopäden warnen vor Gelenkverschleiß durch Sport

Berlin – Der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) hat vor dem erhöhten Risiko für Gelenkverschleiß durch Sportverletzungen gewarnt. Dem Verband zufolge verletzen sich jährlich rund zwei Millionen Deutsche beim Sport. Häufig müssten Ärzte dann den Meniskus entfernen oder das Kreuzband behandeln. Dabei steige die Gefahr für Arthrose auf bis zu 80 Prozent, so der BVOU.
Die Folgen seien Schmerzen, eine eingeschränkte Beweglichkeit und instabile Gelenke, wodurch das Risiko für Brüche steigt. „Eine Arthrose ist nach wie vor nicht heilbar, daher sind Präventionsmaßnahmen unerlässlich“, erklärte BVOU-Vorstandmitglied Karl-Dieter Heller. Die wichtigste vorbeugende Maßnahme gegen eine Arthrose sei die Vermeidung von Sportverletzungen.
Gefordert seien hier vor allem die Trainer, so Heller. Der BVOU fordert daher, dass insbesondere bei Kontaktsportarten und beim Skifahren in der Ausbildung mehr Gewicht auf die Prävention von Gelenkverletzungen gelegt wird. Heller: „Wenn die Arthrose fortschreitet, ist insbesondere im Bereich des Hüft- und Kniegelenkes langfristig ein künstlicher Gelenkersatz unvermeidbar.“
Er rät allen Menschen, die regelmäßig Sport treiben wollen, zu einer orthopädischen Vorsorgeuntersuchung und zu regelmäßigen Folgeuntersuchungen – dies sei bei auftretenden Beschwerden umso wichtiger. Denn Achsfehlstellungen der Beine oder Hüftschäden begünstigen Verletzungen beim Sport. Eine rechtzeitige konservative oder möglicherweise auch operative Behandlung dieser Vorerkrankungen könne eine spätere Arthrose vermeiden, so der Orthopäde.
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