Ottobock holt familienfremden Chef

Duderstadt – Der Prothesenhersteller Ottobock macht mit Oliver Scheel zum ersten Mal einen familienfremden Manager zum Vorstandschef. Am 15. Januar 2018 übernehme der 49-Jährige, der zuvor Partner und Geschäftsführer der Unternehmensberatung A.T. Kearney war, sein neues Amt, teilte das Unternehmen heute mit. Firmenpatriarch Hans Georg Näder (56), geschäftsführender Gesellschafter der Ottobock-Holding und Vorstandschef der wichtigen Gesundheitssparte, übernimmt nach fast drei Jahrzehnten den Vorsitz des Verwaltungsrats.
Ottobock gilt als Marktführer in der technischen Orthopädie. 2016 verbuchte das Unternehmen mit Tochtergesellschaften in über 50 Ländern und rund 7.000 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 880 Millionen Euro. Außerdem rückt den Angaben zufolge Näders jüngste Tochter Georgia (20) in den sich formierenden Aufsichtsrat auf, dort werde sie die Familie vertreten.
Außerdem werde sie in die Geschäftsführung der Holding berufen, die 80 Prozent an der Gesundheitssparte halte und zu 100 Prozent der Familie Näder gehöre. Ihre sechs Jahre ältere Schwester Julia ziehe in den Vorstand der Ottobock-Stiftung ein. Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet. Scheel hatte bei der Unternehmensberatung die Sparte Pharma, Medizintechnik und Healthcare geleitet.
Nach dem Einstieg des schwedischen Finanzinvestors EQT, der 20 Prozent an dem Prothesenhersteller hält, peilt Ottobock früheren Angaben zufolge an, den Wert der Firma zu steigern. Das Unternehmen will die Gesundheitssparte nun für die Zeit nach 2020 fit für die Börse machen. Ursprünglich sollte sie bereits im laufenden Jahr an die Börse gebracht werden.
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