Patienten mit chronischen Darmerkrankungen deutlich eingeschränkt
Ulm – Patienten mit chronischen entzündlichen Darmerkrankungen (CED) sind auch in schubfreien Intervallen deutlich eingeschränkt. Das berichtet der Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen auf Basis einer europaweiten Umfrage bei fast 5.000 Betroffenen.
Über 80 Prozent der befragten Patienten gaben auch in schubfreien Phasen eine ausgeprägte Müdigkeit an. Die Hälfte der Befragten berichtete, dass ihre Karrierechancen durch die Erkrankung eingeschränkt sind. Gut ein Fünftel hat Diskriminierung am Arbeitsplatz hinnehmen müssen. Für 44 Prozent war CED der Grund für Arbeitsplatzverlust oder Kündigung.
Im Privatleben verhindert die Krankheit Partnerschaften und führt nicht selten zum Bruch einer Beziehung. Bei gut der Hälfte der befragten Patienten dauerte die Diagnosestellung nach den ersten Symptomen über ein Jahr. „Die Beherrschung der Symptome und die Beeinflussung des Krankheitsverlaufs hängen entscheidend von einer frühzeitigen Diagnose und einer kompetenten Therapie ab“, betonte der CED-Experte beim Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen und Vorsitzender des Kompetenznetzes CED, Bernd Bokemeyer. Er kritisierte, eine optimale flächendeckende Versorgung scheitere daran, dass für die notwendigen Leistungen nicht genug Geld da sei.
Der Berufsverband und das Kompetenznetz CED fordern daher eine spezielle Betreuungspauschale oder eine anderweitige Honorierung für die besonderen Gesprächsleistungen, die bei der Betreuung der CED-Patienten unabdingbar seien.
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