Vermischtes

Patientenfürsprecher in NRW-Kliniken etabliert

  • Mittwoch, 8. Juni 2016

Düsseldorf – Patientenfürsprecher sind in den Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen (NRW) mittlerweile eine feste Institution. In der überwiegenden Zahl der Einrichtungen arbeiten sie direkt mit der Leitungsebene in den Kliniken zusammen. So berichtet es das Gesundheitsministerium des Landes. Nach einer Befragung zieht es zugleich ein positi­ves Fazit seiner Qualifizierungsoffensive für die Fürsprecher, die seit 2013 läuft.

Patientenfürsprecher nehmen Anliegen und Beschwerden von Patienten und Angehö­rigen entgegen und prüfen diese. Sie übernehmen eine Mittlerrolle zwischen Patienten sowie Klinikpersonal und tragen zur Klärung und Entschärfung von Konflikten bei. Bei der Krankenhausleitung setzen sie sich dafür ein, dass eventuell notwendige Verände­rungen in der Organisation der Einrichtung veranlasst werden. So sollen sie das Vertrauensverhältnis zwischen Krankenhaus, seinen Mitarbeitern und den Patienten fördern. Das Krankenhausgestaltungsgesetz NRW sieht für alle Häuser die Einrichtung unabhängiger Stellen für Beschwerden von Patienten vor.

„Wir wollen starke Patientenfürsprecher, denn sie leisten einen erheblichen Beitrag dazu, das Gesundheitssystem menschlicher zu machen“, erklärte Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis90/Grüne). Sie sorgten auch mit dafür, dass die Abläufe stetig im Sinne der Patienten verbessert würden, so Steffens weiter.

Ende 2013 hatten das Gesundheitsministerium und das Landeszentrum Gesundheit NRW zusammen mit der unabhängigen Patientenbeauftragten des Landes und der Krankenhausgesellschaft NRW die Patientenfürsprecher der rund 365 Krankenhäuser des Landes in Bochum zusammengebracht. Auf diese Tagung aufbauend wurden Handlungsempfehlungen für die Patientenfürsprecher entwickelt und im Mai 2014 veröffentlicht. Außerdem organisiert das Landeszentrum Gesundheit NRW seitdem regelmäßig regionale Workshops zur Weiterqualifizierung und Vernetzung der Für­sprecher.

Eine Befragung hat jetzt laut Ministerium ergeben, dass sich die Patientenfürsprecher durch die Unterstützung des Landes und der weiteren Kooperationspartner in ihrer Arbeit deutlich gestärkt sehen – auch in ihrem Streben nach Strukturverbesserungen in den Krankenhäusern. Die Zusammenarbeit mit den Klinikleitungen sei inzwischen über­wiegend sichergestellt.

Defizite sehen die Fürsprecher in der Büroausstattung und der damit einhergehenden Erreichbarkeit sowie der Zahlung einer Aufwandsentschädigung. „Das Land setzt die Qualifizierungsangebote für die ehrenamtlichen Unterstützer von Patienteninteressen fort“, kündigte das NRW-Gesundheitsministerium nach der Aus­wertung der Umfrage an.

hil

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