Patientenschützer: Umfragen bei Organspende nicht zuverlässig
Dortmund – Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnt vor voreiligen Erfolgsmeldungen beim Thema Organspende. Es gebe immer wieder große Unterschiede zwischen Umfragen und Realität, erklärte Vorstand Eugen Brysch am Sonntag in Dortmund. In der Realität liege nur bei zehn Prozent der Organentnahmen das schriftliche Einverständnis des Spenders vor.
Brysch äußerte sich zu einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK), nach der die vom Transplantationsgesetz geforderte verstärkte Information der Bundesbürger über die Organspende erste Erfolge zeige. Die TK hatte als erste große Kasse ihre sieben Millionen Versicherten über 16 Jahre gleich nach Inkrafttreten der Reform zum Jahresbeginn mit Informationsmaterial versorgt. Laut Umfrage haben nun 31 Prozent der TK- Versicherten einen Spendeausweis, aber nur 21 Prozent in Deutschland insgesamt.
Brysch erklärte dazu, mit „Erfolgsmeldungen einer Millionen teueren Werbe-Kampagne sollte die TK besser warten, bis die Ergebnisse im tatsächlichen Leben ankommen“. Er betonte zudem, Werbekampagnen reichten zur Förderung der Organspende nicht aus. „Transparenz und Information sind wichtiger.“ Dazu bedürfe es demokratischer Kontrolle.
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