pAVK bei Frauen früher stark ausgeprägt als bei Männern
Chicago – Kleine Wadenmuskeln sind ein Nachteil für Frauen mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK). Die weiblichen Wadenmuskeln führen früher zu Problemen beim Laufen und beim Treppensteigen als bei Männern mit pAVK.
Diese Erkenntnisse gewannen Wissenschaftler um Mary McDermott von der Northwestern University Feinberg School of Medicine. Sie publizierten ihre Ergebnisse im Journal oft he American College of Cardiology (doi:10.1016/j.jacc.2010.09.042).
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit verursacht Verschlüsse in den Beinarterien. Patienten mit einer pAVK haben ein höheres Risiko, an einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zu sterben als Personen ohne pAVK. Sauerstoff ist erforderlich, um die Wadenmuskulatur arbeiten zu lassen.
McDermott und ihre Kollegen beobachteten 380 Männer und Frauen mit einer pAVK über einen Zeitraum von vier Jahren. Dabei maßen sie jährlich die Wadenmuskulatur und Beinkraft der einzelnen Studienteilnehmer. Die Forscher untersuchten außerdem jährlich, ob die Studienteilnehmer sechs Minuten ohne Zwischenhalt gehen konnten und ob sie eine Reihe von Treppenstufen steigen konnten.
„Nach vier Jahren konnten Frauen mit pAVK schlechter sechs Minuten gehen und hatten häufiger eine Bewegungseinschränkung als Männer mit der gleichen Erkrankung“, sagte McDermott.
Die schwächer ausgeprägte Wadenmuskulatur der Frauen ging einher mit den Mobilitätsunterschieden der Geschlechter, erklärte die Wissenschaftlerin. Die Forscher entdeckten außerdem, dass Männer zwar mehr Wadenmuskulatur pro Jahr verloren als Frauen, aber die Männer hatten mehr Muskelreserven und dementsprechend später funktionelle Ausfälle.
Die Wissenschaftler rieten den Frauen abschließend, häufig Laufbandtraining zu betreiben, um einem Abbau der Wadenmuskulatur und den Mobilitätseinschränkungen vorzubeugen.
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