Vermischtes

Pfizer-Chef: Wahrscheinlich dritte und jährliche Impfdosis notwendig

  • Freitag, 16. April 2021
Pfizer-Chef Albert Bourla. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Pablo Martinez Monsivais
Pfizer-Chef Albert Bourla. /picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Pablo Martinez Monsivais

Washington – Bei der Coronaimpfung mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer ist nach Einschätzung von Pfi­zer-Chef Albert Bourla „wahrscheinlich“ eine dritte Dosis innerhalb eines Jahres nötig. „Ein wahrschein­li­ches Szenario“ sei eine dritte Dosis binnen sechs bis zwölf Monaten und dann jährliche Auffrischungs­im­pfungen, sagte der Chef des US-Pharmariesen gestern dem US-Sender CNBC.

Dies müsse aber noch genauer geklärt und bestätigt werden. Bei der Entwicklung des Impfschemas spiel­ten neue Varianten von SARS-CoV-2 eine „entscheidende Rolle“, führte Bourla aus. Es sei „extrem wichtig, den Pool an Menschen, die für das Virus anfällig sein können, klein zu halten“.

Auch der Leiter des Coronastabes von US-Präsident Joe Biden, David Kessler, betonte gestern in einer Anhö­rung in einem Unterausschuss des Repräsentantenhauses, US-Bürger sollten sich auf Auffrischungs­im­pfungen einstellen. Die Dauer der Schutzwirkung werde noch untersucht. „Sie scheint stark zu sein, aber es gibt etwas Schwund und zweifellos stellen die (Virus)varianten eine Herausforderung dar“, sagte Kessler.

Bourla verteidigte in einem Interview mit mehreren europäischen Medien, darunter dem Handelsblatt, den hohen Preis der Biontech/Pfizer-Impfdosen. „Impfstoffe sind teuer“, stellte er fest. „Sie retten Men­schenleben, sie erlauben es Volkswirtschaften, wieder zu öffnen, aber wir verkaufen sie zum Preis einer kleinen Mahlzeit.“

Länder mit mittlerem Einkommen bekommen den Impfstoff nach Angaben des Pfizer-Chefs zudem zum halben Preis, arme Länder wie etwa in Afrika sogar zum Selbstkostenpreis. Um den Einsatz des Impf­stoffs zu erleichtern, arbeite das Unternehmen derzeit an einer neuen Formel, wodurch das Vakzin vier bis sechs Monate bei normalen Kühlschranktemperaturen haltbar sein soll.

Die EU-Kommission hat nicht öffentlich gemacht, welche Preise sie für die Coronaimpfstoffe ausgehan­delt hat. Der bulgarische Regierungschef Boiko Borissow sagte diese Woche allerdings, wegen wach­sen­der Nachfrage sei der Preis für eine Dosis Coronaimpfstoff von Biontech/Pfizer von zwölf auf bis zu 19,50 Euro gestiegen. Eine Dosis des Coronavakzins von Astrazeneca kostet die EU hingegen unter zwei Euro.

afp

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