Vermischtes

Pflegeheimpatienten augenärztlich unterversorgt

  • Montag, 26. September 2016

Ingolstadt – Netzhautuntersuchungen bei Patienten in Alten- und Pflegeheimen eignen sich zur Früherkennung einer behandlungsbedürftigen Makuladegeneration und können Patienten früher in eine Therapie bringen. Das berichten die Initiatoren des Projektes „Mobiles Tele-Augenkonsil“ (MTAU) zur Verbesserung der augenärztlichen Versorgung in Alten- und Pflegeheimen.

Initiatoren sind der Augenarzt Manfred Westhoff, das sogenannte Tele-Ophthalmolo­gische Institut (TOI) und die Bayerische TelemedAllianz (BTA). Sie wollen mit dem Projekt ermitteln, ob eine mobile Netzhautuntersuchung mittels optischer Kohärenz­tomografie (OCT) und dadurch eine Früherkennung einer behandlungsbedürftigen Makuladegeneration möglich ist.

Die OTC ermöglicht, neben der Sehschärfe den Augen­innendruck, den Augenvor­derabschnitt und den Augenhinterabschnitt zu dokumentieren und von einem Augenarzt zu befunden. „Mit einer eingehenden mobilen Untersuchung der Augen vor Ort wollen wir ernsthafte Augenerkrankungen und schwerwiegende Sehminderungen verhindern“, erläutert Georg Michelson, Leiter des TOI.

Die in den Alten- und Pflegeheimen erhobenen Untersuchungsdaten wurden im Rahmen des Projektes telemedizinisch übertragen. In einer elektronischen Patienten­akte gespeichert können sie den jeweils behandelnden Augenärzten unkompliziert zugänglich gemacht werden.

Die Zwischenergebnisse zum derzeitigen Stand des Projektes MTAU zeigen: Von den bislang untersuchten Bewohnern wiesen 20,5 Prozent eine altersbedingte Makulade­generation, 10,2 Prozent eine glaukomatöse oder einfache Opticusatrophie und 11,8 Prozent Drusen auf.

„Die ersten Ergebnisse des Projektes zeigen eindrücklich, dass wir mit unserem Ansatz genau auf dem richtigen Weg sind. Gemeinsam mit den Augenärzten wollen wir nun daran arbeiten, die bisherigen Behandlungsabläufe zu optimieren, um für alle am Prozess Beteiligten eine möglichst hohe Effizienz zu erzielen und den Bürgern eine optimale medizinische Versorgung gewährleisten zu können“, sagte Siegfried Jedamzik, Geschäftsführer der Bayerischen TelemedAllianz.

hil

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