Pharmaindustrie kündigt rund 45 neue Medikamente an

Berlin – In diesem Jahr sollen in Deutschland vorraussichtlich mehr als 45 Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen auf den Markt kommen. Das kündigte der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) an.
„Für 2022 sind neben Coronavakzinen und -therapeutika auch zahlreiche Medikamente gegen andere Infektionen sowie gegen Krebs, Stoffwechselkrankheiten und weitere Leiden zu erwarten“, sagte der Präsident des Verbandes, Han Steutel.
Mehr als ein Viertel der Medikamente mit neuem Wirkstoff, die 2022 in Deutschland herauskommen, dürften laut dem vfa der Behandlung von Infektionskrankheiten dienen. So würden voraussichtlich gegen COVID-19 mehrere Impfstoffe verfügbar, die auf Virusproteinen oder abgetöteten Viren beruhten.
Gegen problematische Bakterien könnten mehrere neue Antibiotika sowie ein Antikörpermedikament auf den Markt kommen. „Das kann helfen, gegen die sich ausbreitenden Resistenzen Boden gut zu machen. Doch es bleibt eine große Aufgabe für Industrie und Politik, noch mehr antibakterielle Medikamente zu entwickeln und dafür die nachhaltige Finanzierung und Erstattung zu sichern“, so Steutel.
Ein weiteres Viertel der neuen Medikamente 2021 dürfte gegen unterschiedliche Krebserkrankungen gerichtet sein. Bis zu fünf Neueinführungen könnten zum Beispiel Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) zugutekommen.
Das breit gefächerte Spektrum neuer Medikamente von 2022 könnte laut dem vfa auch Patienten mit einer chronischer Nierenerkrankung, einer HIV-Infektion, Wachstumsstörungen, Autoimmunkrankheiten, Migräne, Gebärmuttermyomen und seltenen Erkrankungen zu neuen Behandlungsmöglichkeiten verhelfen.
Die Einschätzung des Verbandes stützt sich auf die in der Europäischen Union beantragten oder kürzlich erteilten Zulassungen für neue Arzneimittel sowie die beschleunigten Entwicklungsprogramme für COVID-19-Medikamente.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: