Pharmaindustrie setzt auf Patientenservice
Kronberg – Die Pharmaindustrie sucht die Nähe zu Patienten. Das hat die Managementberatung Accenture in einer Studie ermittelt. Demnach wollen 85 Prozent der befragten Unternehmen künftig stärker in zusätzliche Patienten-Services wie Informationsmaterialien, Betreuungsangebote oder Smartphone-Dienste investieren. Dazu zählen etwa sogenannte Adherence-Programme, die Patienten per SMS oder über App regelmäßig daran erinnern, ihre Medikamente einzunehmen. Ausbauen wollen Pharmaunternehmen aber auch den Einsatz von Gesundheitsberatern.
„Die digitale Technologie hat den Patientenservices einen Schub verliehen“, sagte Eva Wiedenhöft, Managing Director, Accenture Life Science. Seien Patienten früher primär mit eindimensionalen Informationsbroschüren angesprochen worden, setzten Anbieter heute verstärkt auf Apps und andere digitale Kanäle. Nun gelte es, entsprechende Angebote flächendeckend an den Patienten zu bringen.
„Ziel ist es, dadurch die Wirksamkeit der Therapien im Gesundheitswesen zu erhöhen und so Behandlungskosten zu reduzieren“, sagte Andrea Brückner, Geschäftsführerin des Bereichs Life Science bei Accenture in Europa und Südamerika. Dadurch wolle sich die Pharmaindustrie notwendige Mittel zur Finanzierung und Erstattung innovativer Arzneimitteltherapien sichern. „Denn im Zuge des steigenden Kostendrucks im Gesundheitssystem stehen diese weiter im Visier der Krankenkassen“, so Brückner.
Bisher macht einer Umfrage von Accenture aus dem vergangenen Jahr zufolge bundesweit nur jeder neunte Patient von digitalen Angeboten Gebrauch.
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