Politik

Pharma­unternehmen legen Zuwendungen an Patienten­organisationen offen

  • Montag, 11. April 2011

Berlin – Die Zuwendungen seiner Mitglieder an Patientenorganisationen hat der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) publiziert. Bereits 2009 und 2010 hatte der Verband eine solche Liste veröffentlicht.

 „Auch durch uns ist eine vernehmbare Stimme der Patienten im Gesundheitssystem gewährleistet. Dazu wollen wir auch weiterhin unseren Beitrag leisten und zwar nicht irgendwie, sondern im Rahmen der Freiwilligen Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie (FSA), die sich die Transparenz im Umgang von Industrie und Patienten seit 2008 ausdrücklich auf die Fahnen geschrieben hat“, sagte die vfa-Kommunikations-Geschäftsführerin Susan Knoll. Allerdings erhebe die Online-Liste „keinen Anspruch auf Vollständigkeit“, heißt es in deren Einleitung.

Die vfa-Mitgliedsunternehmen messen der Zusammenarbeit mit den Patientenorganisationen laut Verband eine große Bedeutung bei. Das erlebte Wissen der Patienten aus der Anwendung der Medikamente bilde ein wichtiges Korrektiv für die Arbeit der Unternehmen.
 

Dafür benötigten die Firmen die Informationen der Patientenorganisationen, der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Aus diesem Grund arbeiteten die forschenden Pharma-Unternehmen mit einer großen Spanne von Patientengruppen in den verschiedensten Therapiegebieten zusammen.

Das Auftreten einiger Selbsthilfegruppen im Internet kritisierte derweil der Berliner Onkologe Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ). Einige Seiten von Selbsthilfegruppen würden von der Arzneimittelindustrie gesponsert oder gar gegründet, sagte er dem Tagesspiegel vom Montag. Diese Seiten grenzten sich nicht ausreichend von kommerziellen Interessen ab. Er sehe das Internet als neues „Einfallstor für unkontrolliertes Marketing der Pharmaindustrie“.

hil

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