Ärzteschaft

Plakataktion: Bayerische Hausärzte wehren sich gegen Regressgefahr

  • Montag, 5. August 2013

München – Eine Plakataktion in den Praxen gegen Arznei- und Heilmittelregresse hat der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) in seinem Newsletter angekündigt. Hausärzten, die Altenheime und Pflegeeinrichtungen betreuten, drohten besonders häufig Regresse. „Das ist ein gesundheitspolitischer Skandal, der uns Hausärzte nach wie vor sehr wütend macht“, schreibt der Vorsitzende des Verbandes, Dieter Geis.

Der BHÄV kündigte an, die Praxen mit Plakaten und Handzetteln zu unterstützen, damit die Hausärzte ihre Patienten über den Missstand informieren können. „Wir haften mit unserem Vermögen für ein Gesundheitssystem, das intransparent und willkürlich ist. Wir Ärzte bewegen uns auf Straßen, die keine Schilder, aber an jeder Ecke Radarfallen haben“, so Geis.

Das „Bürokratiechaos und diese Schikane“ sei ein wichtiger Hinderungsgrund, warum sich junge Mediziner nicht mehr als Hausärzte niederlassen wollten. „Die Wirtschaft­lichkeitsprüfung gehört daher aus dem Sozialgesetzbuch gestrichen“, fordert der BHÄV.

Der Verband verweist als Hintergrundinfo auch auf die Broschüre „Die aktuelle Wirt­schaft­lichkeitsprüfung: Willkür bei den Kriterien“ der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bayerns. Sie belege eine Reihe von Systemfehlern, wonach vor allem Hausärzte, die sich als Vollversorger umfassend um die Patienten in ihrer Region kümmerten, ein exorbitant höheres Regressrisiko haben als nur wenige Patienten betreuende oder auf bestimmte Gebiete spezialisierte Hausärzte.

Beide Gruppen würden in der Statistik aber fälschlicherweise als „Hausärzte“ zusammen­gefasst mit der Folge, dass die umfassend tätigen Vollversorger unter Druck stünden, weil sie sich plötzlich bei den Kosten mit den anderen Ärzten messen lassen müssten.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung