„Planetary Health“ sollte Richtschnur sein

Dortmund – Die Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Westfalen-Lippe drängt darauf, Klima- und andere Umweltaspekte im Gesundheitswesen stärker zu berücksichtigen.
„Wir müssen in allem, was wir tun, den Gesundheitszustand des gesamten Ökosystems mitdenken“, erläuterte Claudia Schwenzer, medizinische Beauftragte des KV-Vorstandes in Dortmund. Das Stichwort dazu laute „Planetary Health“.
Wichtig sei unter anderem, den Gesundheitssektor auf veränderte Krankheitsbilder und Notfallsituationen vorzubereiten, um den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen.
Eine Projektgruppe der KV hat dafür zusammen mit Vertretern der PMV-Forschungsgruppe der Uniklinik Köln drei Bereiche identifiziert. Beim Bereich „Monitoring und Planung“ geht es unter anderem um die Erfassung und bessere Verknüpfung von Daten zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels.
So würden etwa tagesgenaue Daten zur Mortalität mit Raumbezug es ermöglichen, Regionen zu identifizieren, in denen der Klimawandel besonders viele Menschen schädigt. Dies würde wiederum Maßnahmen zur Versorgungsplanung und -steuerung, aber auch zur Aus- und Weiterbildung von Gesundheitspersonal ermöglichen.
„Interventionen für und mit Patientinnen und Patienten“ sind der zweite Handlungsbereich. „Denkbar sind Projekte mit Aufklärung der Patienten in der Sprechstunde beispielsweise zum Hitzeschutz oder zu einer gesunden und klimafreundlichen Ernährung“, informiert die Projektgruppe.
Weitere Interventionsmöglichkeiten könnten Hausbesuche, Videosprechstunden und die Identifikation von Risikogruppen sein. Wichtig sei außerdem – drittens – dass Gesundheitseinrichtungen wie Arztpraxen selbst nachhaltiger würden und ihren CO2-Fußabdruck minimierten.
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