Portugals Gesundheitsministerin nach massiver Kritik zurückgetreten

Lissabon – Nach massiver Kritik wegen schwerer Mängel im Krankenhaussystem ist die portugiesische Gesundheitsministerin Marta Temido zurückgetreten. Der sozialistische Ministerpräsident António Costa teilte heute mit, er habe ihren Rücktritt akzeptiert.
Costa dankte der 48-Jährigen besonders für ihre Arbeit während der Coronapandemie. Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für Temido werde „nicht schnell“ ernannt werden, fügte sein Büro hinzu.
Temido war seit 2018 Teil der portugiesischen Regierung. Anerkennung bekam sie für die Bewältigung der durch die Coronapandemie ausgelösten Gesundheitskrise in Portugal. Sie gehörte zu den beliebtesten Politikerinnen und Politikern der Regierung von Costa.
Zuletzt war die 48-Jährige jedoch von der Opposition und Vertretern des Pflegepersonals scharf kritisiert worden. Krankenhäuser in Portugal hatten im Sommer wegen eines Ärztemangels Schwierigkeiten, ihren Betrieb aufrechtzuerhalten.
Zuletzt sorgte ein Fall für große Empörung: Eine schwangere Inderin starb an einem Herzstillstand beim Transport von einem Krankenhaus ins andere in Lissabon, weil die Neugeborenenstation der ersten Klinik überfüllt war.
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