Ärzteschaft

Probenentnahme bei Antigentests: Fachgesellschaft für intensivere Schulungen

  • Montag, 31. Januar 2022
/picture alliance, Julian Stratenschulte
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Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) warnt vor falschen Schnelltestergebnissen auf SARS-CoV-2 wegen falscher Probenentnahmen.

„Insgesamt braucht es eine intensivere Schulung, was die Probennahme anbelangt. Das ist ein kritischer Punkt. Wenn die Proben falsch entnommen werden, wird auch das Ergebnis falsch sein“, teilte die Fach­ge­­sellschaft dem Deutschen Ärzteblatt auf Anfrage mit.

Während sich das Coronavirus bis zur Delta-Variante bevorzugt im hinteren oberen Nasen-Rachen-Raum befunden habe, sei dies bei Omikron offensichtlich anders. „Deswegen findet man schon in der Spucke, beim Gurgeln mit Wasser und in den vorderen Nasenabstrichen reichlich Virusmengen“, sagte Harald Renz, Präsident der DGKL, dem Deutschen Ärzteblatt.

Das sei wichtig zu berücksichtigen, zum Beispiel bei Tests in Kitas, wo ein tiefer Nasen-Rachenabstrich mitunter nur schwierig möglich sei. „Aus diesen Gründen braucht es Schulungen in allen Bereichen: für Eltern, Betreuer, Lehrer und andere“, so Renz.

„Neben dem Impfen und den normalen, uns mittlerweile, vertrauten Hygienemaßnahmen, ist das Testen die dritte Säule, um aus der Pandemie heraus zu kommen“, betonte er.

Angesichts der Laborengpässe bei der Auswertung von Corona-PCR-Tests hat der nordrhein-westfä­lische Familienminister Joachim Stamp (FDP) Kindertagesstätten angeboten, schnell auf das Schnelltestsystem umzusteigen.

Rund 27 bis 29 Prozent der Kinder in den NRW-Kitas würden derzeit mit PCR-Pool-Tests auf das Virus getestet, sagte Stamp vergangene Woche. Das Ministerium habe den Jugendämtern, die ein solches Testsystem etabliert hätten, angeboten, kurzfristig in das Schnelltest­liefersystem des Landes zurück­zukehren.

hil/dpa

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