Professionelle Schnelltests als Exitstrategie aus Lockdown

Bonn – Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) hat den verstärkten Einsatz von Antigenschnelltests begrüßt und eine möglichst zügige und flächendeckende Umsetzung entsprechender Angebote gefordert.
Gleichzeitig warnte die Fachgesellschaft vor einem „zu sorglosen Umgang mit diesen Testsystemen“ und wies auf erhebliche Qualitätsunterschiede der einzelnen Anbieter hin.
Nach Einschätzung der Fachgesellschaft bietet die hohe Taktung professionell durchgeführter Schnelltestungen in allen relevanten Bevölkerungskreisen eine wichtige Exitstrategie aus der festgefahrenen Infektions- und Lockdownsituation.
Dazu gelte es allerdings unterschiedliche Voraussetzungen zu erfüllen und Verhaltensregeln zu beachten. So müssten aus Sicht der Laborärzte entsprechende Testungen breit und hochfrequent eingesetzt sowie professionell durchgeführt werden.
„Trainingskurse für Interessierte gibt es bereits an vielen Orten“, erklärte die Fachgesellschaft. Darüber hinaus brauche es für die kostenlose Testung ausreichend Testzentren sowie eine sichere elektronische Dokumentation der Testergebnisse. Dies würde nicht nur die Erstellung eines infektionsepidemiologischen Rasters ermöglichen, sondern auch die Basis für vorsichtige Öffnungsstrategien schaffen.
Zugleich wolle bedacht sein, dass Testergebnisse nur so gut sein könnten, wie die Probe, die entnommen wurde. „Daher ist die Aussagekraft der selbst durchgeführten Schnelltests deutlich schlechter als die professionell durchgeführten Schnelltests“, mahnte die Fachgesellschaft.
Sie forderte zudem, die unterschiedliche Sensitivität und Spezifität unterschiedlicher Testprodukte und Entnahmemöglichkeiten zu berücksichtigen und die Bevölkerung intensiv über den Umgang mit positiven Testergebnissen aufzuklären. „Jedes positive Schnelltestergebnis muss durch eine PCR bestätigt werden“, heißt es in der DGKL-Stellungnahme.
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