Prozess um das Rettungsschiff „Lifeline“ geht weiter

Valletta – Die Anhörung im Prozess gegen den Kapitän des Rettungsschiffes „Lifeline“ zieht sich weiter in die Länge. Nachdem der Termin in Valletta heute erneut vertagt wurde, warf Kapitän Claus-Peter Reisch den Behörden Verzögerungstaktik vor. Der Gerichtstermin wurde laut offiziellen Angaben verschoben, da Unterlagen zum Schiff von den niederländischen Behörden noch ausstanden. Der nächste Termin ist am 19. November.
Reisch hatte mit der „Lifeline“ im Juni Migranten auf dem Mittelmeer gerettet. Das Schiff wurde danach tagelang auf dem Meer blockiert und durfte erst in Malta anlegen, nachdem mehrere EU-Staaten sich zur Übernahme von Flüchtlingen bereit erklärt hatten. Der Dresdner Organisation Mission Lifeline wird vorgeworfen, das Schiff nicht korrekt in den Niederlanden registriert zu haben.
Während Reisch auf dem Weg zum Gericht war, demonstrierten Crewmitglieder von Rettungsschiffen als Hunde verkleidet. Der Protest richtete sich gegen den maltesischen Premierminister Joseph Muscat. Dieser hatte am Sonntag das Bild eines Hundes auf Twitter weiterverbreitet, der zusammen mit 58 Migranten gerettet worden war.
„Heute sind wir alle Bella!“, schrieb die Nichtregierungsorganisation dazu auf Twitter. „Der einzige gerettete Migrant, der das Herz und das Gewissen von Malta erwärmt hat.“
Am Montag hatte der Kapitän auf Twitter mitgeteilt, die Mission Lifeline habe mittlerweile ein Ersatzschiff. „Wenn alles gut läuft, fahren wir noch im Oktober damit raus“, teilte Sprecher Axel Steier mit.
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