Psoriasis zeigt unkontrollierte Hypertonie an
Philadelphia – Es ist bekannt, dass Menschen mit Psoriasis häufiger einen erhöhten Blutdruck haben. Eine Studie in JAMA Dermatology (2014; doi: 10.1001/jamadermatol.2014.2094) zeigt nun erstmals, dass die Assoziation „dosis“-abhängig ist.
Junko Takeshita von der Perelman School of Medicine in Philadelphia hat die Daten der „Incident Health Outcomes and Psoriasis Events“ oder iHOPE-Kohorte analysiert. Sie umfasst etwa 9.000 Patienten mit einer bestätigten Diagnose einer Psoriasis, bei der die Ärzte die Ausdehnung der Dermatose in ihren Krankenakten notiert haben. Takeshita konnte den Index mit dem Blutdruck der Teilnehmer in Beziehung setzen und stieß dabei auf eine „Dosis-Abhängigkeit“: Patienten mit leichter Psoriasis, bei denen weniger als 3 Prozent der Haut betroffen waren, hatten keinen erhöhten Blutdruck.
Bei den Patienten mit mittelschwerer Psoriasis – 3 bis 10 Prozent der Hautoberfläche – hatten zu 20 Prozent häufiger eine unkontrollierte Hypertonie. Bei den Patienten mit schwerer Psoriasis, bei denen mehr als 10 Prozent der Haut von der Schuppenflechte befallen waren, hatten sogar zu 48 Prozent einen erhöhten Blutdruck.
Die Ursache für die Assoziation ist nicht bekannt. Takeshita vermutet, dass die mit der Dermatose einhergehende Entzündungsreaktion langfristig einen Einfluss auf die Blutgefäße haben könnte. Eine Querschnittsuntersuchung wie iHOPE kann dies nicht klären. Der nächste Schritt wäre die Analyse von prospektiven Beobachtungsstudien. Schließlich würde sich die Frage stellen, ob eine konsequente Behandlung der Dermatose langfristig einen günstigen Einfluss auf den Blutdruck hätte.
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