Vermischtes

Psychiater bauen umfassende Forschungsdatenbank auf

  • Donnerstag, 12. April 2012

Berlin/Göttingen – Eine neue zentrenübergreifende Datenbank der Psychiatrie in Deutschland soll Aufschluss über die Entstehung und den Verlauf psychischer Erkrankungen geben. Über den Auftakt für die sogenannte DGPPN-Kohorte informierte jetzt die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN).

Das Projekt sieht vor, in den nächsten zehn Jahren wissenschaftlich relevante Daten von 100.000 Patienten mit schizophrenen und affektiven Störungen, Angsterkrankungen, Abhängigkeits-Erkrankungen und Demenzen zu erfassen. „Eine solche Kohorte ist ein Meilenstein in der psychiatrischen Forschung in Deutschland“, sagte der DGPPN-Präsident Peter Falkai.

Vor allem Daten zum Verlauf der Störungen seien bisher eher selten oder nur innerhalb kleiner Stichproben erhoben worden. Doch nur sehr große Stichproben ließen verlässliche Aussagen über die Entstehung und den Verlauf von psychischen Erkrankungen zu.

Auf die innovative IT-Struktur der DGPPN-Kohorte wies Thomas Schulze von der Universität Göttingen hin.  „Wir bauen hier ein Netzwerk auf, an dem jedes wissenschaftlich tätige Zentrum unabhängig von seiner Größe partizipieren kann, indem es Daten und Biomaterialien zur DGPPN-Kohorte beisteuert“, erläutert er. Gleichzeitig genüge die Datenbank allen Datenschutz-Anforderungen.

Er betonte, dass Projekt solle nicht nur die biologisch-psychiatrische Forschung voran bringen. Die DGPPN-Kohorte umfasse Möglichkeiten für die vernetzte Forschung auf allen Gebieten der Psychiatrie, beispielsweise der Epidemiologie, der klinische Forschung oder der psychiatrische Versorgungsforschung.

hil

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