Psychisch Kranke in Filmen oft fehlerhaft dargestellt
Berlin – Auf die oft fehlerhafte und verzerrte Darstellung von psychischen Erkrankungen in Kino- und Fernsehfilmen hat das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit anlässlich des Filmfestivals „Berlinale“ hingewiesen. Drehbuchautoren und Regisseure stellten Filmcharaktere mit psychischen Erkrankungen häufig als aggressiv, unberechenbar und schuldig dar. Diese negativen Klischees verstärkten beim Zuschauer Angst und Unsicherheit gegenüber den Betroffenen und erschwerten den offenen Umgang mit der Erkrankung.
„Filme beeinflussen die öffentliche Wahrnehmung von psychischen Störungen deshalb so stark, weil ein großer Teil der Menschen seine Informationen über diese Krankheiten ausschließlich aus den Massenmedien bezieht“, sagte Wolfgang Gaebel, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit. Filmemacher hätten daher eine besondere Verantwortung.
Das Aktionsbündnis plant daher in diesem Jahr im Rahmen eines vom Bundesministerium für Gesundheit finanzierten Medienprojekts eine Schulungsreihe für Drehbuchautoren und Dramaturgen. Bei den Workshops können sich Betroffene, Angehörige, Behandelnde und Filmemacher über die Wahrnehmung und Wirkung psychischer Krankheiten im Film austauschen.
Einige Mitglieder des Aktionsbündnisses Seelische Gesundheit nutzen das Medium Film bereits, um die öffentliche Diskussion über psychische Erkrankungen zu fördern, so die Eckhard Busch Stiftung und die Kino Gesellschaft Köln mit der Filmserie „Kino zeigt Seele“. Diese Filme werden von Fachexperten begleitet, die im Anschluss für Fragen zur Verfügung stehen.
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