Vermischtes

Psychosomatische Beschwerden bei jedem zweiten Schüler

  • Freitag, 6. März 2020
/Gerhard Seybert, stock.adobe.com
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Halle/Saale – Mehr als die Hälfte aller Schülerinnen (34 Prozent) und Schüler (20 Pro­zent) leidet in Deutschland unter regelmäßig auftretenden psychosomatischen Beschwer­den. Das hat die Studie „Health Behavior in School-aged Children“ (HBSC) ermittelt.

Dem­nach hat jedes vierte Kind (23 Prozent) Einschlafprobleme, 14 Prozent der Jugend­lichen leiden unter Kopf-, 13 Prozent unter Rücken-, jeder zehnte Schüler unter Bauch­schmerzen.

„Bei den Mädchen zeigt sich, dass die Beschwerden mit dem Alter deutlich zunehmen“, sagte Matthias Richter, Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie der Uni­ver­sitätsmedizin Halle (Saale). Dies könne zum einen mit der höheren Sensibilität von Mäd­chen für ihren eigenen Körper, zum anderen auch auf das Einsetzen der Menstruation zu­rückgeführt werden, die sich in häufigeren Bauch-/Rückenschmerzen und/oder Gereizt­heit widerspiegele.

Während bei den elfjährigen Mädchen die Quote noch bei etwa einem Viertel liege (26 Prozent), hat laut HBSC-Studie fast die Hälfte (42 Prozent) der 15-Jährigen Mädchen psy­cho­somatische Beschwerden. Bei den Jungen ist diese Entwicklung hingegen nicht zu beobachten.

Weiterhin stellte die Studie fest, dass fast jeder vierte Junge (23 Prozent) im Alter von 15 Jahren schon mindestens einmal in seinem Leben Cannabis konsumiert hatte. Dagegen gaben dies lediglich 16 Prozent der gleichaltrigen Mädchen an.

In Sachen Bewegungsaktivität und Mundhygiene ist bei Jugendlichen hierzulande noch viel Luft nach oben: So sind nur zehn Prozent der Mädchen und 17 Prozent der Jungen täglich mindestens 60 Minuten aktiv, 15 Prozent der Mädchen und 25 Prozent der Jungen gaben an, ihre Zähne maximal einmal täglich zu putzen.

Die Studie wird unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in 49 Ländern Europas und Nord­amerika durchgeführt und gilt damit als eine der größten Stu­dien zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen weltweit.

In Deutschland koordiniert seit 2015 das Institut für Medizinische Soziologie der Univer­sitätsmedizin Halle (Saale) die bundesweite Schülerbefragung. Die Studienergeb­nisse aus gesundheitsrelevanten Bereichen wie Substanzkonsum, Ernährung, Essverhalten, Körper­bild oder Mobbing werden in einzelnen Faktenblättern gebündelt.

hil/sb

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