Qualitätssicherung soll Risiken von Sepsis reduzieren

Berlin – Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) soll Maßnahmen zur Qualitätssicherung bei der Behandlung der Sepsis entwickeln. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen.
Der Beschluss geht auf einen Antrag der Patientenvertretung im G-BA von vor einem Jahr zurück. Damals hatten diese die Entwicklung einer wirksamen Qualitätssicherungsmaßnahme beantragt. Ziel sei es, durch konsequente Einhaltung und Überprüfung der Diagnose-, Behandlungs- und Nachsorgeprozesse Risiken einer Sepsis zu reduzieren und die Sterblichkeitsrate zu senken.
„Durch eine frühzeitige Behandlung kann das Risiko, an einer Sepsis zu versterben, halbiert werden“, hieß es von der Patientenvertretung im G-BA. Dies erfordere jedoch, dass die meist unspezifischen Frühzeichen einer Sepsis rechtzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen – wie die Gabe von Antibiotika – binnen einer Stunde eingeleitet würden.
„Die Patientenvertretung begrüßt den Beschluss und erwartet nunmehr, dass das IQTIG zeitnahmit der Erstellung einer Konzeptstudie beauftragt wird“, sagte Frank Brunsmann, Sprecher der Patientenvertretung im Unterausschuss Qualitätssicherung, nach der gestrigen Entscheidung. Diese sei der erste Schritt zur Umsetzung eines neuen Qualitätssicherungsverfahrens.
Schätzungen zufolge könnten durch entsprechende Maßnahmen jährlich zwischen 15.000 und 20.000 Todesfälle aufgrund von Blutvergiftungen vermieden werden. Offiziellen Zahlen zufolge erkranken bundesweit jährlich etwa 320.000 Menschen an einer Blutvergiftung, jeder Vierte stirbt daran.
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