Rauchen greift die Leber an

Montreal – Bei Rauchern kommt es nach einer Lebertransplantation deutlich früher zu einer erneuten Hepatitis. Dies kam in einer Studie in Liver Transplantation (2012; doi: 10.1002/lt.23444) heraus.
Leberschäden werden eher mit Alkohol als mit dem Rauchen in Verbindung gebracht. Auch für die Entstehung des Leberkarzinoms spielen die zahlreichen Karzinogene aus dem Tabakrauch eine untergeordnete Rolle. Bei Patienten, die aufgrund einer chronischen Hepatitis eine neue Leber erhalten, scheint Rauchen jedoch die Aussichten auf einen langfristigen Transplantaterfolg zu beeinträchtigen, wie Mamatha Bhat von der McGill University in Montreal berichtet.
Die Forscherin hat die Daten von 444 Patienten ausgewertet, denen zwischen 1994 und 2004 an der Klinik eine Leber transplantiert wurde. Ein Drittel waren aktive oder ehemalige Raucher. Sie waren hinsichtlich der Operationskomplikationen und des Überlebens gegenüber den Nichtrauchern nicht benachteiligt.
Es kam jedoch deutlich früher zu einem Rezidiv der Hepatitis. Es wurde bei den Nichtrauchern im Durchschnitt erst nach 4,10 Jahren beobachtet. Bei den Rauchern und Exrauchern war die neue Leber dagegen schon nach 0,87 Jahren erkrankt. Die Autorin appelliert an die Patienten, das Rauchen aufzugeben. Einen Ausschluss von Rauchern von einer Lebertransplantation hält sie dagegen nicht für gerechtfertigt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: