Rauchen und Gene sind Hauptrisikofaktoren für Makuladegeneration
Berlin – Das Rauchen ist neben dem Alter der größte Risikofaktor für die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Aber auch genetische Anlagen spielen eine erhebliche Rolle in Krankheitsentwicklung und -verlauf. Das berichtet die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). Sie weist darauf hin, wie wichtig es ist, Patienten frühzeitig zu helfen, um Blindheit und Hilflosigkeit zu vermeiden.
In Deutschland leiden etwa 4,5 Millionen Menschen unter einer AMD. Die Netzhauterkrankung ist damit in den Industrienationen die häufigste Ursache für Erblindung in der älteren Bevölkerung. Während 15 Prozent der 65- bis 74-Jährigen von einem Frühstadium betroffen sind, leiden bereits fast ein Drittel der über 85-Jährigen an der Netzhautkrankheit.
„Es ist zu vermuten, dass in etwa zehn Jahren über eine Million Deutsche an einem Spätstadium von AMD erkranken werden“, prognostizierte der Direktor der Universitäts-Augenklinik in Frankfurt am Main, Christian Ohrloff.
Die DOG empfiehlt Augenärzten, Patienten bei ersten Krankheitsanzeichen zu einem sofortigen Rauchstopp zu ermutigen. Studienergebnisse zeigten außerdem, dass Vitamin A, C, E, Kupfer und Zink das Risiko, eine Spätform der Krankheit zu entwickeln, um 25 Prozent reduzieren könnten.
Lutein und Zeaxanthin, die der Gruppe der Karotine angehören, wirkten ebenfalls zellerhaltend. „Allerdings muss hier beachtet werden, dass eine unangemessene Dosierung dieser Mikronährstoffe das Krebsrisiko erhöhen kann, insbesondere bei Rauchern“, warnte DOG-Expertin Gabriele Lang vom Universitätsklinikum Ulm. Auch Zink sollten Patienten nur in Absprache mit dem Arzt dosieren.
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