Regenerative Medizin: Universität Leipzig kooperiert mit Indonesien
Leipzig – Das Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) der Universität Leipzig und die Universitas Islam Indonesia in der Stadt UII Yogyakarta wollen künftig eng zusammenarbeiten. Dazu sind für die kommenden Jahre gemeinsame Forschungsprojekte geplant. „Unsere Kooperationsvereinbarung ist für beide Seiten ein strategisch wichtiger Schritt, um sich künftig international noch besser positionieren zu können“, sagte Ulrich Sack, Forschungsdirektor des TRM Leipzig.
Vor wenigen Wochen hatte eine Leipziger Delegation der Fakultät für Biowissenschaften die älteste indonesische Universität besucht. Die Delegation vereinbarte dabei ein erstes gemeinsames Projekt, das sich mit der psychologischen Intervention traumatisierter Kinder in den indonesischen Erdbeben- und Tsunami-Gebieten befasst.
Biochemische Verfahren zur Messung des Emotionsausdruckes wie der Nachweis von Cortisol, Testosteron und Immunglobulin A sollen jetzt die Möglichkeiten psychologischer Interventionen ergänzen. Ziel ist es, die Stressbelastung der traumatisierten Kinder und Jugendlichen in den betroffenen Krisengebieten zu verringern und ihr Immunsystem zu stabilisieren.
Ein weiterer Kooperationsansatz ist ein Forschungsprojekt zur körpereigenen Zelltherapie von Vitiligo. Diese auch Weißfleckenkrankheit genannte chronische Pigmentstörung der Haut ist „zwar keine lebensbedrohliche Erkrankung, aber für die Betroffenen mit immensen psychosozialen Auswirkungen verbunden“, so der Leipziger Vuk Savokovic. Durch die weißen Hautflecken fühlen sie sich entstellt, sozialer Rückzug und sogar Depressionen könnten die Folge sein.
In Südostasien litten bis zu sechs Prozent der Gesamtbevölkerung an der Weißfleckenkrankheit, in Indonesien seien etwa anderthalb Millionen Menschen betroffen. Schon deshalb sei das Interesse an einer Zusammenarbeit zur Entwicklung eines marktfähigen Produktes zur Behandlung von Vitiligo groß, hieß es aus Leipzig.
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