Hochschulen

Regensburger Forschungsprojekt nimmt Tumor-Metastasierung in den Fokus

  • Mittwoch, 10. April 2013

Regensburg – Ein neues Projekt zur Krebsforschung an der Universität Regensburg wird der Europäische Forschungsrat (ERC) in den nächsten fünf Jahren mit einem soge­nannten Advanced Grant von insgesamt 2,5 Millionen Euro fördern. Eine Arbeitsgruppe um Christoph Klein, Inhaber des Lehrstuhls für Experimentelle Medizin und Therapie­verfahren, will damit die genetischen Unterschiede von Krebszellen in den Blick nehmen.

Klein hat mit seinem Team in der Vergangenheit zwei Untersuchungsverfahren entwickelt, mit denen sich die gesamte DNA und mRNA einer einzigen Tumorzelle vermehren und analysieren lassen. So konnten die Forscher zeigen, dass die Streuung von Krebszellen bereits zu einem früheren Zeitpunkt als bislang angenommen stattfindet und nicht von der Größe des Primärtumors abhängt.

Zudem wurde deutlich, dass sich Primärtumoren und Metastasen nicht selten genetisch unterscheiden. Die Zellen und Ableger ein und desselben Muttertumors haben demnach mehr genetische Unterschiede als Gemeinsamkeiten. Diese Heterogenität sei ein wesentlicher Grund dafür, dass viele Medikamente gegen Krebs nicht die erhoffte Wirkung zeigten.

Das neue Regensburger Forschungsprojekt soll vor diesem Hintergrund gerade die Heterogenität der Tumorzellen in den Mittelpunkt rücken. „Es gilt zu verstehen, in welchem Zustand die schon frühzeitig gestreuten Tumorzellen in den Organen vorliegen, welche Signalwege sie benutzen, um zu überleben und wie schlafende Tumorzellen schließlich zu einer lebensbedrohlichen Metastase heranwachsen können“, hieß es aus der Arbeitsgruppe. Klein und sein Team wollen sich dabei zunächst auf Krebszellen konzentrieren, die sich im menschlichen Knochenmark festgesetzt haben.

hil

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