Regionale Notdienstnummer entlastet bundesweite Arztrufnummer
Düsseldorf – Die im vergangenen Jahr bundesweit eingeführte Rufnummer 116 117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst hat sich schnell etabliert: 70 Prozent der Anrufer beim ambulanten Notdienst in Nordrhein wählen inzwischen die deutschlandweit einheitliche Nummer. In Zeiten mit hohem Anrufaufkommen trägt zudem die alte Notdienstrufnummer dazu bei, Engpässe und Wartezeiten zu reduzieren.
Durch die leicht zu merkende, kostenfreie Notdienstnummer hat sich die Zahl der Anrufe bei der Arztrufzentrale in Nordrhein-Westfalen insgesamt deutlich erhöht – was zeitweilig zu längeren Wartezeiten oder Problemen bei der Erreichbarkeit der Hotline führt. „Wir stoßen zu Spitzenzeiten momentan an Kapazitätsgrenzen“, bestätigte Michael Klein, Geschäftsführer der Arztrufzentrale NRW in Duisburg.
An den Weihnachtsfeiertagen des Vorjahres etwa zählte die Arztrufzentrale bis zu 40.000 Anrufe am Tag – das Vierfache des Aufkommens an einem normalen Wochenende. Aus diesem Grund sorgen in Zeiten mit besonders vielen Anrufen zusätzliche Kapazitäten für Entlastung. Dennoch lassen sich Probleme bei der Erreichbarkeit zeitweilig nicht vollständig kompensieren.
Daher hat die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) noch einmal darauf hingewiesen, dass es weiterhin auch die vor Einführung der 116 117 gültige Nummer für den ambulanten Notdienst gibt:. „Die Nummer 0180 50 44 100 besteht weiterhin ohne Einschränkung und kann im Fall von Engpässen ebenfalls gewählt werden“, unterstrich KVNO-Vorsitzender Peter Potthoff.
Zudem bietet die regional geschaltete, kostenpflichtigen 0180er Nummer (14 Cent/Minute, 42 Cent max. pro Minute aus dem Mobilfunknetz) Services, die über das Angebot bei der 116 117 hinausgehen. So informiert beispielsweise eine Bandansagen über die nächstgelegene Notdienstpraxis. „Diese Information genügt einem Viertel der Anrufer schon“, so Klein.
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