Vermischtes

Reha-Branche für Bayern von besonderer Bedeutung

  • Freitag, 29. November 2019
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München – Die Reha-Branche ist für den ländlichen Raum in Bayern von besonderer Be­deutung. Darauf hat Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in München hingewie­sen. So hätten die rund 4.900 bayerischen Reha-Einrichtungen einen Umsatz von etwa 2,6 Milliarden Euro generiert und gut 33.000 Arbeitsplätze gesichert, so die Ministerin.

Sie bezog sich auf die Studie „Sozioökonomische Bedeutung der medizinischen Rehabili­ta­tion in Bayern“. Demnach haben 2016 knapp 2,6 Millionen Patienten Leistungen der medizinischen Rehabilitation in Bayern in Anspruch genommen.

„Die meisten bayerischen Reha-Einrichtungen befinden sich im ländlichen Raum, be­son­ders viele Einrichtungen im äußersten Norden und Süden des Freistaats“, so Huml weiter. „Reha-Einrichtungen schaffen somit besonders in strukturschwachen Regionen zukunfts­sichere Arbeitsplätze.“

Die Studie gehe zudem davon aus, dass auf 100 Arbeitsplätze in einer Reha-Einrichtung 61 weitere Arbeitsplätze im Gastgewerbe und Einzelhandel entstehen, etwa weil Patien­ten und Besucher wie Touristen in den Orten Essen gehen.

Unter Berücksichtigung etwa von Vorleistungen der Unternehmen ergeben sich der Stu­die zufolge rund 5,8 Milliarden Euro Umsatz durch die medizinische Rehabilitation in Bayern und 60 650 Arbeitsplätze im Freistaat. Damit sprudeln für Bund, Freistaat und Kommunen auch die Steuerquellen: Sie kommen den Angaben nach so auf Einnahmen von 1,01 Milliarden Euro, wovon 530 Millionen in Bayern anfallen.

Fast jede vierte deutsche Reha-Einrichtung befindet sich der Mitteilung zufolge in Bay­ern. „Der Freistaat ist damit Reha-Land Nummer eins“, so Huml. Die Studienmacher be­scheinigen der medizinischen Rehabilitation in Bayern gegenwärtig „einen starken Stand und eine hohe Leistungsfähigkeit“.

„Beides basiert einerseits in den naturräumlichen Gegebenheiten, die sich vielerorts durch Heil-, Thermal- oder Solequellen sowie durch eine besonders saubere Luft aus­zeich­nen“, heißt es in der Studie. „Andererseits haben die Kur- und Heilbäder um die Na­tur­vorkommen herum leistungsfähige Rehabilitationszentren geschaffen, die durch um­fangreiche touristische Angebote abgerundet werden.“

Doch die Gutachter weisen auch auf Risiken und Schwächen hin: Hier seien in erster Linie der Fachkräftemangel sowie die zukünftige Finanzausstattung und bürokratische Struktur der öffentlichen Sozialversicherungen zu nennen. Das seien allerdings keine Themen für die Landespolitik, diese müssten auf Bundesebene gelöst werden.

Der Landtag hatte 2016 die Staatsregierung aufgefordert, die sozioökonomische Bedeu­tung der medizinischen Rehabilitation in Bayern systematisch zu untersuchen. Das Ge­sundheitsministerium beauftragte die regecon Gesellschaft für regionalwirtschaftliche Forschung und Beratung mbH mit der Erstellung einer entsprechenden Studie.

dpa

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