Medizin

„Relapse-Phänomen“ bei mildem COVID-19-Verlauf und Therapie mit Nirmatrelvir/­Ritonavir

  • Freitag, 8. Juli 2022
/Stuart Monk, stock.adobe.com
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Köln – Bei der Verordnung von Nirmatrelvir/Ritonavir sollten Patienten auf die Möglichkeit hingewiesen wer­den, dass es zu einem „Relapse-Phänomen“ kommen kann und somit zu einer erneuten Infektiosität.

Sebastian Hoehl und Co-Autoren stellen in ihrem aktuelle Research Letter ( 2022 Dtsch Arztebl Int 2022; DOI: 10.3238/arztebl.m2022.0267) den Fall einer Patientin vor, die trotz doppelter Impfung SARS-CoV-2 positiv ge­testet war und bei der aufgrund eines Herzfehlers eine Therapie mit Nirmatrelvir/Ritonavir eingeleitet wurde und sie dennoch erneut Symptome einer SARS-CoV-2 zeigte.

Unter der Gabe von Nirmatrelvir/Ritonavir bildete sich die Symptomatik zunächst zurück. Die Therapie wurde vor der letzten Einzeldosis beendet, da es zu ausgeprägten gastrointestinalen unerwünschten Arzneimittel­wirkungen mit Tenesmen und Diarrhö kam.

Danach war die Patientin negativ getestet. Am zehnten Tag nach der Ersttestung kam es dann zu einem er­neuten Anstieg der Viruslast. Eine Reinfektion mit der identischen Variante war unwahrscheinlich, da kein Kontakt zu ebenfalls infizierten Haushaltsmitgliedern bestand.

Zu einem „Relapse“ kam es auch bei der Symptomatik mit erneutem Einsetzen von Kälte­gefühl, Schüttelfrost, Rhinitis, Cephalgie und Diarrhö. Möglicherweise wurde in diesem Fall durch die medikamentöse Senkung der Viruslast eine ausreichende Immunreaktion zur dauerhaften Eliminierung des Virus unterdrückt, beziehungs­weise verzögert. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass das vorzeitige Absetzen der Therapie dies begünstigt haben könnte.

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