Medizin

Religion verbessert Rehabilitation vom Schädel-Hirn-Trauma

  • Montag, 4. Juli 2011

Detroit – Laut einer aktuellen Studie können religiöse Überzeugungen dabei helfen, sich besser von einer traumatischen Hirnverletzung zu erholen. Das haben Forscher der Wayne State University herausgefunden und in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Rehabilitation Psychology (doi: 10.1037/a0023552) publiziert.

Jede Verletzung des Schädels, die eine Hirnbeteiligung einschliesst, kann schwere bis lebensbedrohliche Folgen für den Patienten haben, was eine frühe und möglichst umfassende Therapie erfordert. Auch eine langfristige Betreuung der Patienten kann je nach Schweregrad für eine effektive Rehabilitation nötig sein.

Ob dabei Religion und Spiritualität dabei helfen können, wurde bisher laut den Autoren unter der Leitung von Lisa Rapport wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersucht. Dabei wisse man, dass der Glaube an Übernatürliches bei gesunden Menschen mit einer höheren Lebenszufriedenheit und einer verbesserten allgemeinen Gesundheit assoziiert sei.

Daher untersuchten die Forscher die Probanden aus ihrer Studie bis zu 20 Jahre lang nach ihrem erlittenen Schädel-Hirn-Trauma mittels neuropsychologischer Tests und verschiedenen Interviews. Von diesen Patienten waren mit rund 75 Prozent die meisten männlich, afroamerikanischer Herkunft und christlichen Glaubens.

Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass die meisten Patienten, die ein mit ihrer Religion zusammenhängendes, persönliches Wohlbefinden äusserten, sowohl eine bessere mentale als auch physische Rehabilitation erfuhren. Dagegen beeinflussten ihr sonstiges Befinden oder öffentliche, religiöse Veranstaltungen die Erholung nicht in diesem Ausmasse.

Religiöse Gefühle und Überzeugungen sind demnach laut den Autoren ein signifikanter Faktor für den Erfolg einer langfristigen Rehabilitation nach einem Schädel-Hirn-Trauma.

hil

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