Hochschulen

Resistenter Darmkeim im Uniklinikum Jena erfolgreich eingedämmt

  • Montag, 11. Juni 2012

Jena – Das Universitätsklinikum Jena (UKJ) hat verhindert, das sich sogenannte Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE-Keime) auf der Frühgeborenenstation in der Kinderklinik des UKJ verbreiten. Am 24. April 2012 wurde in der Kinderklinik im Rahmen der Routinediagnostik bei einem Frühgeborenen eine VRE-Besiedlung nachgewiesen. „Es war der erste Nachweis in unserer Klinik seit Jahren“, erklärte der Direktor der Klinik, James Beck.

Die Mitarbeiter der Klinik ergriffen die in solchen Fällen erforderlichen zusätzlichen Hygienemaßnahmen. Dazu zählen das Tragen spezieller Schutzkleidung und die Isolation von Patienten. Außerdem wurden die Stationsbereiche der Klinik umfassend untersucht und desinfiziert.

Insgesamt konnten die UKJ-Ärzte eine Besiedelung mit dem VRE-Keim bei insgesamt 14 Frühgeborenen nachweisen. Keines der Kinder ist an einer Infektion erkrankt, acht Frühgeborene konnten die Klinik bereits wieder verlassen. Seit dem 29. Mai wurden keine weiteren VRE-Besiedlungen festgestellt. In der Klinik ist der Keim seit den umfassenden Hygienemaßnahmen nicht mehr nachweisbar. 

Bereits seit Jahren werden die Frühgeborenen in der Kinderklinik des UKJ wöchentlich auf multiresistente Keime untersucht. Dazu zählen ein Rektalabstrich und ein Rachenabstrich. Diese Untersuchungen sind nicht vorgeschrieben. „Wir führen sie als zusätzliche Maßnahme im Rahmen unserer Infektionsprävention durch. Die jetzige Situation zeigt, wie wichtig dieser Schritt ist, um das Auftreten sofort zu erkennen und eine Ausbreitung erfolgreich eindämmen zu können“, sagte der Medizinischer Vorstand des UKJ, Klaus Höffken.

hil

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