Respiratorische Atemwegerkrankungen auf höchstem Stand seit zwölf Monaten

Berlin – Die Grippe- und Erkältungswelle erreicht in diesem Jahr bereits Ende November einen frühen Höhepunkt. Das zeigen Daten der Strukturierten medizinische Ersteinschätzung in Deutschland (SmED), die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ausgewertet hat.
„Die Daten zeigen, mit welchen Beschwerden sich gesetzlich Versicherte an die Servicenummer 116117 zur Vermittlung eines konkreten Versorgungsangebots wenden“, erläutert der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried. Derzeit würden rund 140.000 telefonische Ersteinschätzungen monatlich geleistet, mit steigender Tendenz.
Die Aktivität respiratorischer Erkrankungen in Deutschland erreichte danach in der Woche vom 14. bis 20. März 2022 einen ersten Höchststand. In der vergangenen Woche vom 21. bis 27. November 2022 stieg die Zahl aber darüber hinaus:
Zwei von fünf Anrufenden mit akutem Behandlungsbedarf konsultieren die 116117 aktuell aufgrund von Symptomen respiratorischer Erkrankungen (38,7 Prozent). Fieber, Husten und Atembeschwerden sind dabei die häufigsten Beschwerdebilder. Im Verlauf des gesamten letzten Winters hat das Zi keine höhere Aktivität respiratorischer Erkrankungen beobachtet.
„Das Praxispersonal hatte kaum Zeit zur Erholung von den Anstrengungen der Pandemieeindämmung. Jetzt ist es bereits wieder voll gefordert. Besonders die Kinder- und Jugendarztpraxen stehen schon am Rande der Überlastung“, warnte Stillfried. Zudem kämpften auch die Praxen mit stark steigenden Kosten.
„Von der Politik wünschen sich die Niedergelassenen, dass sie die so wichtige Arbeit der Praxen vor Ort anerkennt“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende.
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