Ausland

Robben in Südafrika mit Tollwut infiziert: Acht Menschen gebissen

  • Dienstag, 16. Juli 2024
Kap-Pelzrobben (Arctocephalus pusillus). /picture alliance, Zoonar, Artush Foto
Kap-Pelzrobben (Arctocephalus pusillus). /picture alliance, Zoonar, Artush Foto

Kapstadt – An Stränden um die südafrikanische Touristenmetropole Kapstadt sind nach Angaben der Stadt­verwaltung acht Menschen von tollwütigen Robben gebissen worden.

Die Stadt habe bislang elf Fälle von Tollwut bei braunen Kap-Pelzrobben (Arctocephalus pusillus) in der West­kap-Provinz bestätigt, sagte Gregg Oelofse, der Manager für Küsten- und Umweltmanagement im Westkap.

Laut der Stadtverwaltung gibt es bisher keine Hinweise, dass eine der gebissenen Personen an Tollwut er­krankt ist. Alle Betroffenen seien angewiesen worden, sich nachträgliche Prophylaxe spritzen zu lassen. Diese sei nahezu 100-prozentig effektiv.

Laut Oelofse handelt es sich um den weltweit ersten nachgewiesenen Ausbruch von Tollwut bei mehreren Meeressäugern. Zuvor sei demnach 1980 nur ein Fall bei einem einzelnen Tier in Norwegen registriert wor­den.

Südafrikanische Behörden seien im Mai auf das Problem aufmerksam geworden. „Wir hatten einige Robben beobachtet, die sich sehr ungewöhnlich verhielten, und so haben wir vier getestet. Drei von ihnen waren positiv“, sagte Oelofse.

Obwohl „es keinen Grund zur Panik“ gäbe, sollten sich Strandbesucher von Robben und Robbenkadavern fernhalten, hieß es in einer Mitteilung der Stadt Kapstadt. Wer von einer Robbe gebissen werde, solle um­gehend ärztliche Hilfe aufsuchen und die örtlichen Behörden benachrichtigen.

Der erste Tollwutfall bei einer Kap-Pelzrobbe war vom Veterinärdienst des regionalen Landwirtschaftsminis­te­­riums sowie von einem staatlichen Tierarzt am 7. Juni bestätigt worden. Das Tier war im Mai mit Bissen im Gesicht tot an den Strand gespült worden.

Die Stadt gründete daraufhin einen Untersuchungsausschuss aus Regierungsvertretern, der Nationalpark­behörde, Tierschutzorganisationen, Forschern, Veterinärexperten und Pathologen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt derzeit eine vorbeugende Tollwutimpfung bei einer Reise in Gebiete, in denen die Tollwut verbreitet ist, wie beispielsweise Afrika. Tollwut verläuft in der Regel tödlich verläuft. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) können verschiedene Säugetiere Tollwutviren in sich tragen, darunter in erster Linie Hunde, Füchse und Fledermäuse.

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich rund 59.000 Menschen an Tollwut, wobei die Dunkelziffer in Afrika und Asien erheblich höher sein soll.

dpa

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