Vermischtes

Roboter als Rettungshelfer in Katastrophengebieten

  • Freitag, 16. September 2016
Uploaded: 16.09.2016 17:35:44 by lode
Der kleine Roboter SUGV wird während eines Tests vom großen Roboter LUGV auf einem zerstörten Gebäude eingesetzt. /TU Kaiserslautern

Kaiserslautern – Um Rettungskräfte die Suche nach Erdbeben-, Flut- oder Anschlags­opfern zu erleichtern, hat die TU Kaiserslautern zwei Roboter entwickelt. Die elektroni­schen Helfer können einsturzgefährdete oder durch Trümmer blockierte Häuser eigen­ständig erkunden und entsprechende Daten an die Rettungskräfte übermitteln. So kön­nen diese die Gefahrenlage besser einschätzen und Überlebende gezielter auf­spü­ren.

Das System besteht aus zwei unterschiedlich großen Roboterfahrzeugen, die sich dank ihres Kettenantriebs in unwegsamem Gelände mühelos fortbewegen können. Das größe­re Fahrzeug ist mit einem Presslufthammer und einem drei Meter langen Greifarm aus­ge­stattet und damit in der Lage, Mauern einzureißen und größeres Gestein zur Seite zu schaffen. Um das Innere von Gebäuden zu erkunden, kommt der kleine Roboter zum Einsatz, den das größere Gefährt mit Hilfe des Greifarms zum Beispiel auf einen Balkon oder ein Dach setzen kann.  

Beide Roboter orientieren sich über Sensorik und Kameras, können so einen Lageplan ihrer Umgebung erstellen und sicher vorankommen. „In freiem Gelände nutzen wir dafür hauptsächlich GPS-Daten“, so Projektmitarbeiter Massimo Tosa. Im Inneren von Gebäu­den kommt eine sogenannte intertiale Messeinheit zum Einsatz. Sie misst mittels Senso­ren verschiedene Größen und kann daraus ihre genaue Position errechnen.

Den kleinen Roboter haben die Forscher zusätzlich mit zwei Laserscannern und einem 3D-Kamerasystem ausgestattet. „Die Technik funktioniert auch ohne Lichtquelle und kann Hindernisse erkennen“, sagte der Informatiker. Mit seinem Greifarm kann er außer­dem Türen öffnen, eine im Greifarm eingebaute ferngesteuerte Kamera ermöglicht einen Blick ins Innere des Gebäudes.

Das Projekt Icarus wurde von der Europäischen Union finanziert und zielt darauf ab, Men­schen in Katastrophengebieten schneller aufzuspüren und zu retten. Insgesamt wa­ren 23 Forscher aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus zehn europäischen Ländern daran beteiligt.

hil/sb

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