Roboter hilft beim Positionieren von Biopsienadeln

Düsseldorf – Ein Assistenzsystem zum Positionieren von Biopsienadeln stellt eine Projektgruppe des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und des Fraunhofer-Instituts für Bildgestützte Medizin MEVIS auf der Medizintechnik Messe Medica in Düsseldorf vor. Das System soll sich zum Beispiel dafür eignen, Biopsien eines im Ultraschall verdächtigen Schattens im Lebergewebe zu entnehmen. Es soll aber auch möglich sein, mit dem System therapeutisch zu arbeiten.
„Während wir Menschen uns mit dem Platzieren einer solchen Nadel schwer tun, sind Roboter mit entsprechender Intelligenz dabei kaum zu schlagen“, meinte Andreas Rothfuss aus der Projektgruppe. Bei dem vorgestellten System sucht der Roboter den richtigen Weg und positioniert die Nadel. Anschließend übernimmt der Arzt und führt die Nadel ins Gewebe ein. „Während ein Mensch 30 Minuten braucht, um die Nadel zu platzieren, vergehen mit Roboterassistenz maximal fünf Minuten“, so Rothfuss.
Bei der Biopsie erstellt der Arzt zunächst eine computertomographische Aufnahme des Patienten. Dabei kommt ein Kalibrierungswerkzeug mit in das Bild. Dieses dient dem Robotersystem zum Abgleich: Welche Position im Raum muss er einnehmen, um eine bestimmte Stelle im Bild anzufahren?
Eine Software aus den Laboren des MEVIS analysiert das Bild und unterstützt den Arzt beim Platzieren einer virtuellen Nadel. Danach positioniert das Robotersystem eine Nadelführung, durch die der Arzt die reale Nadel in den vorab genau lokalisierten Bereich vorschieben kann.
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