Hochschulen

Roboterunterstützte Wirbelsäulen-OPs bewähren sich

  • Donnerstag, 23. Mai 2013

Mainz – Ärzte der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz haben seit 2011 mehr als 100 Patienten mit der Unterstützung von Robotern an der Wirbelsäule operiert. Das teilte die Universitätsmedizin Mainz mit. Alf Giese, Direktor der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik, sagte über die Technologie: „Diese ermöglicht eine sehr hohe Präzision bei der Platzierung der Schrauben und macht so die Wirbel­säulenchirurgie noch sicherer.

Die hohe Präzision der Roboterführung erlaubt minimal-invasive Eingriffe mit derselben Genauigkeit durchzuführen wie es traditionelle Verfahren erlauben.“ Weiter sagte Giese, der bei fast allen Patienten anwendbare Zugang über kleine Schnitte sei schonender als ein offener Eingriff mit vergleichsweise großen chirurgischen Freilegungen. Die Patienten benötigten weniger Schmerzmittel und würden schneller gesund.

Sven Kantelhardt, Leitender Oberarzt der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik, erläutert weiter, die Ärzte in Mainz hätten im Zeitraum Oktober 2011 bis Ende Januar 2013 insgesamt 118 Patienten mit Hilfe der roboterunterstützten Technik operiert. 99 Prozent der Schrauben hätten dabei gelegen wie geplant. Es sei bei einem von 118 Patienten nötig gewesen, Schrauben in einem zweiten Eingriff neu zu platzieren.

Verletzungen von Nerven oder Rückenmark seien bei keinem der Patienten aufgetreten. Bei minimal-invasiven Eingriffen an der Wirbelsäule ohne Verwendung eines Navigationsverfahrens liege die Rate von nicht optimal platzierten Schrauben zwischen 5 und 15 Prozent.

Inzwischen arbeite die Neurochirurgische Klinik mit der Herstellerfirma daran, diese vergleichsweise geringe Zahl von Fehllagen bereits während der Operation erkennen und korrigieren zu können, so Sven Kantelhardt weiter.

Ein weiterer positiver Effekt des Roboter-basierten Systems sei, dass die Ärzte die Strahlenbelastung für Patienten und Personal während der Operation reduzieren könnten.

hil

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