Rösler plant Kommission zu Ärztemangel auf dem Land

Berlin – Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) will in der Debatte um die medizinische Unterversorgung im ländlichen Bereich eine neue Kommission ins Leben rufen. Eine solche Kommission wolle er am Montag der Sonder-Gesundheitsministerkonferenz der Länder in Berlin vorschlagen, sagte Rösler im ARD-Morgenmagazin.
Mit dem Gremium sollten alle Beteiligten an Bord geholt werden, darunter die Länder, die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Bundesärztekammer, der Spitzenverband der Krankenkassen und der gemeinsame Bundesausschuss von Kassen, Ärzten, Krankenhäusern und Patienten.
Das Durchschnittsalter der niedergelassenen Ärzte liege bei mehr als 55 Jahren, sagte Rösler weiter. Daher müsse sich die Politik jetzt um den Ärztenachwuchs kümmern. So müsse der Anreiz für junge Mediziner erhöht werden, sich auf dem Land niederzulassen. Ein Aspekt könne sein, Hausbesuche und persönliche Gespräche besser zu honorieren.
Der hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner (CDU) sagte der Rheinischen Post vom Montag: „Wer eine Praxis auf dem Land gründen will, sollte bei seiner Investition unterstützt werden.“ Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Barbara Steffens
(Grüne) forderte, die Rahmenbedingungen für Frauen im Arztberuf zu verbessern. Auch Teilzeitoptionen müssten möglich sein. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte, Hausärzte auf dem Land müssten mehr verdienen als Fachärzte in der Stadt.
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